März 2024

Nahaufnahme der Bänderung eines Chalcedon

Chalcedon – der vielschichtige Halbedelstein

Chalcedon ist ein Mineral aus der Familie der Quarze – nicht ganz so hart, doch mit einer faserigen, mikrokristallinen Struktur ausgestattet, welche Künstlern die Bearbeitung des Steins erleichtert. So wurden die unterschiedlich gefärbten Varianten des Chalcedons bereits vor Jahrtausenden genutzt, um Siegelsteine, Siegelrollen oder Schmucksteine daraus herzustellen. Gebänderte Chalcedone mit hellen und dunklen oder gar vielfarbigen Schichten waren besonders beliebt, um daraus Kameen oder Gemmen zu schnitzen. Auch wenn die Definition, was ein Chalcedon genau ist, im Laufe der Jahrhunderte geändert wurde, blieben die Steine bis in neuere Zeiten populär. Viele antike Broschen, Anhänger oder Siegelringe tragen stolz einen geschnitzten oder geschliffenen Chalcedon zur Schau.

Was ist Chalcedon?

Lange Zeit wurde der Name Chalcedon als Überbegriff für alle Quarze mit einer faserigen, mikrokristallinen Struktur verwendet. Andere Quarz-Gesteine wie Onyx oder Jaspis wurden als Chalcedone betrachtet. Auf mikroskopischer Ebene unterscheiden sie sich jedoch deutlich voneinander. Deshalb gelten heute nur sogenannte Tiefquarze als Chalcedone, deren Kristallstruktur einen Brechungsindex aufweist, der senkrecht zur Faserrichtung des Gesteins liegt. Sie brechen also das Licht auf eine andere Weise.

Reiner Chalcedon ist meist unspektakulär grau bis bläulich gefärbt und lässt das Licht hindurchschimmern. Die Steine sind jedoch selten transparent, sondern eher trüb mit einem wächsernen Glanz, der ähnlich dem Lüster von Perlen über der Oberfläche zu schweben scheint. Die kräftigen Farben, die Chalcedon aufweisen kann, kommen erst durch Verunreinigungen mit anderen Mineralen zustande. Der begehrte grüne Chrysopras wird beispielsweise durch Nickeloxid eingefärbt. Der Karneol verdankt seine karamellbraune, mit sahnigen Schleiern durchzogene Optik Eisenablagerungen in unterschiedlicher Konzentration.

Besonders spektakulär sind Varianten des Chalcedon, bei denen sich streifenförmige Ablagerungen in stark kontrastierenden Farben bilden. Ein gutes Beispiel ist der Achat, dessen Schichten sich in hellen, dunklen und sogar bunten Lagen abwechseln. Derart als Lagenstein ausgeprägte Chalcedone waren schon im Altertum beliebt, um daraus Gemmen oder Kameen zu schnitzen. Für gewöhnlich wurde dabei eine helle Schicht über einer als Hintergrund dienenden dunklen Schicht zu Porträts, Tiermotiven oder Landschaftsbildern geformt. Die Transparenz des Quarzes lässt den dunklen Hintergrund durch die dünneren Stellen des Bildnisses schimmern.

Mit einer Mohshärte von 6,5–7 lässt sich Chalcedon gut bearbeiten und seine faserige Struktur sorgt dafür, dass er nicht leicht bricht. Im Laufe der Zeit haben Meister der Edelsteinkunst viele beeindruckende Schmuckstücke mit hohem Detailgrad erschaffen. Die schönsten Gemmen und Kameen begeistern durch fast lebensechte Motive.

grüner, gebänderter Chalcedon

Varianten des Chalcedon

Hier einige der beliebtesten Varianten des Chalcedon, die auch als Schmuckstein Verwendung finden.

  • Achat: Er gehört zu den schönsten Lagensteinen, denn seine vielschichtigen Streifenmuster lagern sich oftmals in bunten Farben ab. Achat entsteht bei vulkanischen Prozessen, wenn Mineralien Hohlräume im erkaltenden Lavagestein ausfüllen. Deshalb wird Achat stets in Form von Drusen (unvollständig gefüllte Hohlräume) oder Mandeln (komplett gefüllte Hohlräume) gefunden. Wie genau die bunten Bänder entstehen, wird unter Wissenschaftlern immer noch diskutiert. Aus Achat lassen sich wunderschöne Gemmen und Kameen anfertigen, doch auch viele andere Kunstgegenstände von Schalen bis zu Messergriffen wurden daraus hergestellt.
  • Chrysopras: Diese Chalcedon-Variante ist durch helle Grüntöne, die an Äpfel oder Lauch erinnern, charakterisiert. Seine Grünfärbung kommt durch Verunreinigungen mit Nickel zustande. Chrysopras wurde einst auch im östlichen Europa gefunden, wird jedoch heute vor allem in Australien gefördert.
  • Heliotrop: Dieser Stein wird auch als „Blutjaspis“ bezeichnet, da die roten Sprenkel auf seiner ansonsten dunkelgrünen Oberfläche wie Blutflecken aussehen. Er sollte jedoch nicht mit dem „Blutstein“ verwechselt werden, bei dem es sich um einen Hämatit handelt. Heliotrop ist sowohl in transparenten als auch völlig undurchsichtigen Varianten bekannt und wird als Schmuckstein für gewöhnlich zum Cabochon geschliffen. Die wichtigsten Fundorte liegen in Australien, Brasilien, China und Indien, doch auch in Sachsen und Sachsen-Anhalt sind schon Heliotrope gefunden worden.
  • Karneol: Seine sanften Braun- oder Rottöne werden oft von helleren Streifen oder wolkenartigen Strukturen durchzogen. Der auch „Sarder“ genannte Karneol sieht manchmal fast wie ein Karamellbonbon aus und ist ein sehr beliebter Schmuckstein. Die Farbe wird durch Eisenoxid (rot) und/oder Eisenhydroxid (braun) verursacht. Schon im Altertum wurde der Karneol bevorzugt zur Herstellung von Siegeln und Siegelringen genutzt. Auch der Karneol wird heutzutage vor allem in Australien und Brasilien gefunden.
  • Sardonyx: In diesem Lagenstein wechseln sich Schichten von schwarzem Onyx mit roten oder braunen Karneol-Schichten ab. Häufig lagern sich dazwischen zusätzlich weiße Schichten aus ungefärbtem, reinen Chalcedon ab. Aus diesem Gestein lassen sich fantastische Kameen oder Gemmen schnitzen – auch Statuen und andere Kunstobjekte werden aus Sardonyx gefertigt. Gefunden wird er vor allem in Brasilien, Madagaskar oder Pakistan.

Woher kommt der Name Chalcedon?

Der Name des Chalcedon sorgt für einige Verwirrung über seine ursprüngliche Herkunft. Heute wird der Quarz in seinen vielen Varianten rings um die Welt gefunden. Es ist allgemein anerkannt, dass er seinen Namen von der antiken Hafenstadt Kalchedon hat, die heute ein Stadtteil von Istanbul ist. Jedoch ist unbekannt, ob der Chalcedon in der Nähe gefördert, über den Hafen gehandelt oder gar mit einem anderen Stein verwechselt wurde.

Plinius der Ältere erwähnt in seinen Schriften einen „Calchedon“. Es ist allerdings nicht klar, ob er nicht tatsächlich einen Jaspis beschrieb oder ob Verwechslungen mit dem „Carchedon“ vorliegen, der vermutlich ein Granat war. Vor ihm schrieb bereits der Grieche Theophrast über „falsche Smaragde“, welche angeblich von einer Insel in der Nähe Kalchedons stammten. Plinius erwähnt diese durchscheinenden Steine, die er als „chalcedonisch“ bezeichnet, ebenfalls. In seinen Aufzeichnungen stammen sie jedoch von einem Berg bei Kalchedon. Vermutlich wird sich der exakte Ursprung des Namens niemals zweifelsfrei klären lassen.

Der Chalcedon in Esoterik und Heilkunde

Wie praktisch jedem Edelstein oder Halbedelstein werden auch dem Chalcedon zahlreiche heilsame Kräfte zugeschrieben. Die Wirkung soll dabei je nach Farbe unterschiedlich ausfallen. Insgesamt heißt es, dass Chalcedon dabei hilft, Energieströme im Körper zu verteilen und ein emotionales Gleichgewicht herzustellen. Er soll Fieber senken und Augenkrankheiten heilen können. Stillenden Müttern sollte er helfen, ausreichend Milch für ihre Babys zu bilden. Keine dieser Wirkungsweisen wurde bislang wissenschaftlich belegt.

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