Februar 2024

Vielfarbig gebänderter, geschliffener und polierter Jaspis

Jaspis – der beliebte Schmuckstein mit vielen Gesichtern

Der Jaspis ist ein sehr populärer Schmuckstein, der in vielen verschiedenen Farben und vielfarbigen Varianten mit faszinierenden Bänderungen oder Sprenkeln gefunden wird. Am bekanntesten dürfte der rote Jaspis sein, doch die weiteren Farben und Muster sind ebenfalls so begehrt, dass auch zahlreiche andere Steine als Jaspis verkauft werden. Bei einem so variantenreichen Schmuckstein lässt sich schon einmal der Überblick verlieren. In diesem Blogbeitrag schauen wir uns den Jaspis und seine Farbvarianten also etwas genauer an.

Was ist Jaspis?

Jaspis ist ein Quarz. Im Gegensatz zu teils transparenten Quarzen wie dem Amethyst oder Citrin ist Jaspis jedoch völlig undurchsichtig. Nur die Oberfläche polierter, geschliffener Steine zeigt einen glasartigen Glanz. Die Kristallstruktur des Jaspis ist sehr feinkörnig und ähnelt der faserigen Struktur des Chalcedon sehr stark. Die beiden Quarze Jaspis und Chalcedon bilden sich häufig in unmittelbarer Nachbarschaft – sehr oft sind die Mineralien sogar miteinander verwachsen. Tatsächlich ist reiner Jaspis extrem selten. Der Stein enthält fast immer andere Beimischungen, was seinen enormen Variantenreichtum erklärt.

Jaspis bedeutet soviel wie „gesprenkelter Stein“. Seine charakteristischen Sprenkel oder Bänderungen entstehen vermutlich durch hydrothermale Aktivitäten bei seiner Bildung aus Magmagestein. Kieselsäure dürfte dabei eine wichtige Rolle spielen, denn diese kann auch feine Materialien wie Vulkanasche zementieren und aushärten lassen. Nicht selten wird Jaspis in Gängen und Hohlräumen im Gestein gefunden, welche wohl von der einst heißen Gesteinsmasse ausgefüllt wurden. Vor allem an gebänderten Steinen lässt sich noch genau erkennen, wie die verschiedenen Materialien einst geflossen sind und sich voneinander absetzten. Einige Varianten sind zudem häufig in der Nähe von Eisenformationen zu finden – sie werden Bändererze genannt.

Die eigentlich farblose Grundform des Jaspis erhält ihre Färbung jeweils durch die Mineralien oder andere Sedimente, mit denen sie sich während ihrer Entstehung vermischt hat. Eisenoxide oder Vulkanasche, aber auch andere Schmucksteine wie Achat oder Opal verwachsen und vermengen sich mit dem Jaspis. Manche Farbvarianten entstehen, wenn sich bereits formierte Jaspislagen durch natürliche Erosion voneinander trennen. In die entstehenden Hohlräume kann neues Material eindringen und neue Muster erzeugen. Das finale Aussehen eines Jaspis hängt also stark davon ab, wo er entstanden ist.

Diese Vielfalt ist übrigens der Grund, warum so viele Gesteine als Jaspis bezeichnet werden, obwohl sie kaum oder gar keinen Jaspis enthalten. Eine der wichtigsten Methoden, Edelsteine auf ihre Echtheit zu testen, ist der Strichtest. Dabei wird auf einer Schiefertafel ein Abrieb erzeugt, dessen Farbe Aufschluss über die Natur eines Minerals gibt. Durch die verschiedenen Beimischungen kann die Strichfarbe jedoch sehr unterschiedlich ausfallen. Eine exakte Bestimmung ist daher oft erst im Labor möglich.

Jaspis und seine Varianten

Echter Jaspis und seine engen Verwandten werden an vielen Orten auf der Welt gefunden. Einige der schönsten Schmucksteine kommen aus dem an Edelsteinen reichen Südamerika. Im venezolanischen Nationalpark Canaima besteht ein ganzes Flussbett mitsamt malerischen Wasserfällen aus prächtigem roten Jaspis. Auch in europäischen Gebirgen ist Jaspis zu finden. Generell ist der Stein nicht selten – auf die Variante kommt es an. Deswegen werfen wir nun einen kurzen Blick auf einige der wichtigsten Arten von echtem Jaspis sowie ähnliche Steine, die als Jaspis bezeichnet werden.

  • Bilderjaspis: Dieser Jaspis hat sich seinen Namen verdient, weil er so aufregende Musterungen zeigt, dass sich regelrechte Bildmotive herausbilden. Von verzweigten, pflanzenartigen Strukturen bis zu abstrakter Kunst lässt sich einiges in die vielen Varianten des Bilderjaspis hineininterpretieren. Viele Fundregionen lassen sich durch ihre individuellen Farb- und Musterkombinationen identifizieren, die so an keinem anderen Ort vorkommen. Einige der schönsten Bilderjaspise stammen aus Großbritannien, Russland oder den USA.
  • Landschaftsjaspis: Ähnlich dem Bilderjaspis zeigt auch dieser Schmuckstein Muster, welche sich als Bildmotive interpretieren lassen. Im Falle des Landschaftsjaspis handelt es sich um vermeintliche Panoramen und Landschaftsbilder, welche durch seine geschwungenen Bänderungen sowie an Vegetation erinnernde Verästelungen zustandekommen. Viele beeindruckende Exemplare wurden in Oregon oder im fernen Ural gefunden.
  • Ägyptischer Jaspis: Dieser Jaspis bringt erdige Farbtöne von Ziegelrot bis Ockerfarben hervor, welche oft fantastische Bänderungen ausprägt. Den echten ägyptischen Jaspis findet man häufig im Umland des Nils. Beim ägyptischen Jaspis ist jedoch nicht immer klar, ob es sich um echten Jaspis handelt, da heutzutage auch andere Steine mit passender Färbung unter diesem Namen verkauft werden. So werden auch die karamellfarbenen im deutschen Baden gefundenen Exemplare teils als „ägyptischer Jaspis“ bezeichnet. Im Englischen finden wir den Begriff „egyptian jasper“ auch als Überbegriff für Bilder- und Landschaftsjaspise.
  • Poppy-Jaspis: Die Musterung dieses Steins erinnert entfernt an Mohnblumen (auf Englisch: Poppy). Die oft rotbraun bis gelb gefärbten Poppy-Jaspise zeigen auffällige Punkte, Kreisen und Flecken.
  • Zebrajaspis: Der vor allem in Südamerika und Indien vorkommende Zebrajaspis erinnert mit seinen Streifenmustern an ein Zebrafell. Seine Streifen bestehen jedoch meist aus Brauntönen verschiedener Helligkeit.
Brekzierter roter Jaspis mit scharzer und weißer Musterung

Hier nun ein Überblick über eine Reihe von Steinen, welche als Jaspis verkauft werden, jedoch meist nur wenig oder gar keinen echten Jaspis enthalten. Hier gab jeweils die Färbung und Musterung den Ausschlag für die Benennung. Dabei muss beachtet werden, dass viele der Namen aus Zeiten stammen, in denen noch keine modernen Laboranalysen möglich waren.

  • Achatjaspis: Hier sind beispielsweise Achat – aus dem auch der Onyx besteht – und Jaspis miteinander verwachsen. Achat ist ein Gestein, welches ebenfalls gebänderte Muster aus schwarzen, weißen oder bräunlichen Schichten bildet.
  • Bandjaspis: Dieser Stein bildet sehr schöne, feine Linien und Bänder aus. Es ist jedoch kein echter Jaspis, sondern tatsächlich ein Rhyolith. Man findet den Bandjaspis unter anderem in Sachsen.
  • Bohnerzjaspis: Diese in herrlich warmen Gelb-, Orange- und Rottönen vorkommenden Schmucksteine stammen aus der bergigen Grenzregion zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Doch auch wenn sie Jaspisen ähnlich sehen, sind die prächtigen Bohnerzjaspise in Wirklichkeit sogenannte Hornsteine. Sie sind durch die Verwitterung von Kalk entstanden und mit Spuren von Tonerde und Eisenerz versetzt. Im Bohnerzjaspis finden sich häufig fossile Einschlüsse. Zumeist handelt es sich dabei um sogenannte Stromatolithen, die aus versteinerten Ablagerungen von Blaualgen bestehen. Besonders begehrt sind Steine, bei denen sich die Fossilien durch eine gelbe Färbung deutlich vom Rot- oder Karamellton des Gesteins abheben.
  • Dalmatinerjaspis: Hierbei handelt es sich um einen schönen, weißen Stein, dessen Oberfläche mit schwarzen und bräunlichen Flecken übersät ist. Das Muster ähnelt dem Fell des Dalmatiners so sehr, dass der Stein nach dem Hund benannt wurde. Es ist jedoch kein Jaspis, sondern ein Feldspat mit Beimischungen anderer Gesteine, weshalb der Name „Dalmatinerstein“ zutreffender ist.
  • Ozean-Jaspis: Diese schönen Schmucksteine erhielten ihren Namen von einer amerikanischen Edelsteinhandelsgesellschaft. Die Förderstätten an der Küste ließen sich nur bei Ebbe erreichen. Da viele der Steine aufregende, fließende oder wellige Muster zeigen, lag der Name Ozean-Jaspis (Ocean Jasper) nahe. Spätere Untersuchungen zeigten jedoch, dass dieser Stein ein Chalcedon ist.
  • Wonderstone: Die „Wundersteine“ sind durch vulkanische Aktivität entstanden und bestehen aus Ryolith, welcher mit Ablagerungen von Quarz und Pyrit versetzt ist. Durch hydrothermale Aktivitäten und späteren Kontakt mit Regenwasser wurde das Pyrit oxidiert, wodurch sich sogenannte Liesegang-Bänder ausbildeten. So entstanden einzigartige, farbenfrohe Muster aus Wellen, Wirbeln und gebänderten Strukturen. Varianten des Wonderstone wurden bislang nur in den US-Staaten Nevada, Oregon und Utah gefunden. Dort werden sie häufig als Jaspis verkauft, obwohl sie überwiegend aus Gestein bestehen.

Brekzierter und zertrümmerter Jaspis

Wo sich Jaspis im Erdmantel formt, herrschen große Kräfte. Druck, Hitze und hydrothermale Aktivität sorgen dafür, dass Gesteinsformationen brechen und die entstehenden Risse mit neuem Material ausgefüllt werden. Bei sogenannten Brekzien handelt es sich um Gesteinstrümmer, die durch kompakte Massen zusammengehalten werden. Quasi eine Art „Gesteins-Sülze“. Jaspis wird häufig in Form von Brekzien mit eckigen Trümmerstücken gefunden. Dabei kommen sehr schöne Muster, Mosaike und Farbkombinationen zustande.

Der Jaspis in Esoterik und Heilkunde

Der wundervolle und so vielseitige Jaspis ist seit Jahrtausenden ein beliebter Schmuckstein. So wundert es nicht, dass er auch in der altertümlichen Heilkunde vielfache Erwähnung findet und über verschiedenste übersinnliche Fähigkeiten verfügen soll. Natürlich werden auch den zahlreichen Jaspis-Varianten jeweils spezifische heilsame Kräfte zugeschrieben. Im allgemeinen soll Jaspis innere Harmonie und Gelassenheit vermitteln, Achtsamkeit und die Willenskraft steigern. Dies sind jedoch Eigenschaften, die praktisch alle Heilsteine für sich reklamieren.

Interessanter ist, dass der Jaspis in vielen Kulturen ausdrücklich als Schutzstein gegen Krankheiten und als Mittel zum Entgiften des Körpers angesehen wurde. Sowohl auf dem amerikanischen Kontinent, als auch in Indien sowie im Orient galt gelber Jaspis als Heilstein für Leber- und Nierenbeschwerden. Der rote Jaspis sollte besonders gut gegen Übelkeit helfen. Außerdem galt Jaspis vielen Kulturen als Aphrodisiakum – Jaspis-Amulette wurden getragen, um Manneskraft und Fruchtbarkeit zu steigern.

Auch Hildegard von Bingen setzte auf den Jaspis – allerdings nannte sie ihn Achat. In ihren Aufzeichnungen beschrieb sie Rezepte gegen Spinnen- und Insektengifte. Diese sollten sich demnach durch den Kontakt mit einem erhitzten Jaspis neutralisieren lassen. Tatsächlich wissen wir heute, dass konzentrierte Hitze von um die 50 Grad Celsius die Eiweiße im Insektengift denaturiert und dieses so zersetzt. Heißes Wasser, Kerzenwachs oder spezielle „Hitze-Stifte“ erzielen das gleiche Ergebnis. Hildegard von Bingen setzte den Jaspis ferner gegen Leiden wie Mondsucht oder Epilepsie ein – unter anderem auch in Form von Edelsteinwasser zum Trinken und Kochen.

Jaspis-Schmuck bei Vom Feinsten in Buxtehude kaufen

Jaspis wird gern im Rundschliff oder als Cabochon in Schmuckstücke gefasst oder in Form von Kugeln auf Ketten aufgefädelt. Im Flachschliff lässt er sich ebenfalls gut fassen, um traumhafte Amulette oder Siegelringe zu kreieren, welche seine Muster und Farben voll zur Geltung bringen. Wir lieben diesen vielseitigen Schmuckstein und nehmen Goldschmuck mit Jaspis gern in unser handverlesenes Sortiment auf. Schauen Sie also gern bei Ihrem nächsten Bummel durch die historische Buxtehuder Altstadt bei Vom Feinsten vorbei. Sie finden uns in der Langen Straße 5 – ein Termin ist nicht nötig.

Falls Sie selbst Jaspis-Schmuck oder anderen Schmuck, Altgold oder Zahngold zu verkaufen haben, sind Sie bei uns ebenfalls an der richtigen Adresse. Wir bezahlen Sie bar nach aktuellen Marktpreisen. Sie sind natürlich dabei, wenn wir Ihre Mitbringsel schätzen und schauen mit auf die Waage. Wenn wir Schmuck selbst weiterverkaufen können, zahlen wir Ihnen Preise deutlich über dem Materialwert. Natürlich können Sie die Summe auch gleich auf Einkäufe in unserem Juweliergeschäft anrechnen lassen.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch und die Geschichten, die Sie uns zu erzählen haben.