Silber – das reflektierende Edelmetall und seine bewegte Geschichte
Juli 2025

Silber – das reflektierende Edelmetall und seine bewegte Geschichte
Silber ist weitaus mehr als das „zweite Edelmetall“ nach dem Gold, wie es uns die Olympischen Medaillen suggerieren. Kaum ein anderes Metall verbindet kühle Eleganz mit einer derart langen und bewegten Geschichte wie Silber. Seit Jahrtausenden begleitet es die Menschheit – als Schmuck, Zahlungsmittel und Symbol für Reinheit und Reichtum. Seine helle, spiegelnde Oberfläche verleiht ihm eine zeitlose Schönheit, die seit der frühen Menschheitsgeschichte in Form von Schmuckstücken, Devotionalien oder sakralen Objekten begeistert. Doch Silber ist mehr als nur ein ästhetisches Element. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Entstehung und Zusammensetzung von Silber, beleuchten seine historische Bedeutung – und erklären, warum es sich bis heute ungebrochener Beliebtheit auf dem Schmuckmarkt erfreut.
Die Geschichte des Silbers
Aus archäologischen Funden wissen wir, dass Silber schon vor über 7.000 Jahren zur Herstellung von Schmuck oder Kultobjekten genutzt wurde. Es wurde damals noch nicht gezielt gefördert, konnte jedoch in geringen Mengen in Form von gediegenem Silber an der Erdoberfläche gefunden werden. Die Menschen stießen also hin und wieder auf kleine Silbernuggets. Belegt sind Funde in der heutigen Türkei, wo die Hethiter Silber sammelten, welches sie auch an die ersten ägyptischen Hochkulturen verkauften. Im alten Ägypten wurde Silber als „Mondmetall“ bezeichnet. Der gezielte Abbau von Silber begann jedoch erst zwischen ca. 3.000 v. Chr. und 2.500 v. Chr. als erste Verfahren entwickelt wurden, das Edelmetall aus Gestein herauszulösen. Silber verbreitete sich von der Frühzeit bis zum Beginn der Antike in vielen Kulturen, von den alten Ägyptern, Griechen und Römern bis zu den Germanen sowie in asiatischen Frühkulturen.
In der Antike wurde Silber auch erstmals zur Herstellung von Münzen genutzt. Seine Beliebtheit stieg immer mehr und zeitweise war es kostbarer als Gold. Die wohl wichtigste Silbermine der Antike befand sich im griechischen Laurion, im erweiterten Umfeld von Athen. Diese Silbervorkommen trugen einen guten Teil zum Aufstieg Athens als einer der wichtigsten Städte der Antike bei. Zum Teil dürfte Silber auch aus dem Handel mit Kleinasien – mit Anatolien und noch weiter östlich gelegenen Ländern – nach Europa gelangt sein. Zur Zeit des Römischen Reiches wurde auch in Spanien viel Silber gefördert. Erst im Laufe des Mittelalters begann auch im Rest von Europa ein ausgedehnter Silberbergbau. In Deutschland befanden sich wichtige Silberminen zum Beispiel im Harz, in Sachsen, im Thüringer Wald und im südlichen Schwarzwald. Als wichtigster Silberlieferant des europäischen Mittelalters gilt jedoch der Ort Schwaz in Tirol.
Mit der Entdeckung Südamerikas begann Spanien im großen Stil, Silber aus den ergiebigen Minen der „Neuen Welt“ zu importieren. Für das spanische Imperium wurde das südamerikanische Silber zu einer wichtigen Stütze und rief dementsprechend auch seine Feinde auf den Plan. Zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert kam es zu zahlreichen Überfällen vor allem britischer Kaperfahrer auf die mit Silber beladenen spanischen Galleonen. Die südamerikanischen Silberminen blieben bis ins 18. Jahrhundert von großer Bedeutung, bevor Ihr Reichtum sich zu erschöpfen begann. Das Land Argentinien ist sogar nach dem wissenschaftlichen lateinischen Namen des Silbers (Argentum) benannt. In Asien wurde Silber derweil vor allem in Japan und China abgebaut. Das Kaiserreich China war zudem bereits im Zeitalter des Barock dafür bekannt, große Mengen Silber anzukaufen.
Im 19. Jahrhundert verlagerten sich die bedeutsamsten Silberabbaugebiete. Reichhaltige Vorkommen wurden in Mexiko, Kanada und den USA entdeckt. Im fernen Sibirien wurden neue Minen eröffnet und auch das erst kürzlich erschlossene Australien erwies sich als wichtiger Silberlieferant. Heute sollen die größten noch existierenden Silbervorkommen in Mexiko, Peru, Kanada, den USA und China liegen. Mexiko, China und Peru sind aktuell die wichtigsten Förderländer. Außerdem wird ein guter Teil des neu geförderten Silbers als Nebenprodukt bei der Gewinnung von Gold, Kupfer, Blei und Zink gewonnen.
Entstehung und Vorkommen von Silber
Entstanden ist Silber vor Milliarden von Jahren bei der Kollision ferner Neutronensterne. Diese enorm massereichen Sternleichen verschmelzen beim Zusammenstoß zu Schwarzen Löchern – ein Prozess, bei dem unter ungeheurer Hitze Schwermetalle erbrütet und hinaus ins All geschleudert werden. Auf diese Weise gelangen auch Silber und Gold in unser junges Sonnensystem und wurden bei der Entstehung der Erde in den Planeten „eingebaut“. Das ist der aktuelle wissenschaftliche Stand.
Silber ist etwa 20 Mal so häufig zu finden wie Gold. Kupfer dagegen soll Silber in seiner Menge um das 700-fache übersteigen. So erklärt sich auch die Reihenfolge der Metalle in der augenscheinlichen Bewertung – die Medaillen der Olympischen Spiele haben seit über hundert Jahren die Reihenfolge Gold, Silber, Bronze (dessen Farbe vom Kupfer kommt) fest im öffentlichen Bewusstsein verankert. Verschiedene Studien gehen davon aus, dass die natürlichen Silberreserven der Erde noch ca. drei Jahrzehnte halten werden, bis alle Vorkommen abgebaut sind. Allerdings wird mittlerweile gut 50 Prozent des jährlichen Silberbedarfs durch Recycling von Altsilber gedeckt, womit diese Frist sich verlängern sollte.

Typische Silberlegierungen
Ähnlich wie Gold lässt sich Silber hervorragend formen und bearbeiten. Doch absolut reines Silber ist etwas zu weich, um beispielsweise für Schmuck oder Gebrauchsmünzen zu taugen. Es wird daher in Legierungen mit anderen, härteren Metallen verbunden. Häufig wird Kupfer zur Herstellung von Silberlegierungen genutzt. Auch Palladium kommt mitunter zum Einsatz – es hat den positiven Effekt, dem dunklen Anlaufen von Silber entgegenzuwirken. Der Feingehalt von Silberlegierungen wird wie beim Gold in einem Punktesystem angegeben. Eine Legierung von 800er Silber würde demnach 80 Prozent reines Silber enthalten. Die häufigste Silberlegierung, welche zu Schmuckherstellung sowie für Münzen oder Besteck genutzt wird, ist das 925er „Sterlingsilber“. Für Silberwaren wie Kerzenständer, Krüge, Schalen oder Tablette wird häufig eine 935er Silberlegierung eingesetzt.
Silber für Schmuck, Besteck und andere Gegenstände
Silber ist eines der beliebtesten Edelmetalle für die Schmuckherstellung. Abgesehen davon findet es Verwendung zur Herstellung von Essbesteck, Geschirr oder anderen Utensilien von Tortenhebern bis zu Zuckerzangen. Auch versilbertes – also mit einer hauchdünnen Silberschicht überzogenes Besteck – ist nach wie vor sehr beliebt. Oft wird dabei von 90er oder 100er Versilberungen gesprochen. Dieser Wert bezieht sich auf die Masse Silber pro 24 dm² Oberfläche. Die Dicke der Silberschicht beträgt nur wenige Mikrometer – sie ist dünner als ein menschliches Haar. Falls Sie auf Ihrem Silberbesteck eine zweite Zahlenangabe neben der 90 oder 100 sehen, ist damit das Silbergewicht für einen Satz von zwölf Einheiten dieses Bestecks gemeint. Zwölf Esslöffel einer 90er-Versilberung benötigen in der Regel 45 Gramm Silber – die Zahlenangabe sieht dann so aus: [90] [45].
Da Silber das Licht besser als jedes andere Metall reflektiert, wurde es seit jeher gern zur Herstellung von Spiegeln benutzt. Bei modernen Spiegeln kommt ein ähnliches Verfahren wie bei der Versilberung von Besteck zum Einsatz. Indem Glasscheiben chemisch versilbert werden, entstehen glatte, stark reflektierende Oberflächen, die ein perfektes Spiegelbild erzeugen. Das Silber wird entweder aufgedampft oder in einem galvanischen Verfahren durch Eintauchen in eine alkalische Lösung aufgetragen.
Im religiösen Bereich werden viele sakrale Geräte aus Silber hergestellt, da es seit jeher als besonders edel und rein empfunden wird. So bestehen oft Kelche, Schalen oder Kreuze, die auf dem Altar platziert werden und bei Gottesdiensten zum Einsatz kommen, aus Silber. In der jüdischen Religion darf das Papier der Torarollen nicht mit den Händen berührt werden. Deshalb wird beim Lesen aus den Schriftrollen der sogenannte „Jad“ – ein Zeigestab aus Silber – verwendet. Womöglich haben bei der Wahl des Silbers für religiöse Zwecke auch alte Aberglauben eine Rolle gespielt, denen zufolge böse Kreaturen wie Werwölfe nur mithilfe silberner Waffen zu besiegen seien. Im Volksglauben zumindest werden dem Silber oft übernatürliche Kräfte zugesprochen.
Silber in der Medizin und der modernen Industrie
Die besonderen Eigenschaften des Silbers machen es sowohl für medizinische als auch industrielle Anwendungen interessant. Die antimikrobielle Wirkung von Silber sorgt dafür, dass Bakterien und andere Keime sich auf seiner Oberfläche kaum vermehren können. Im medizinischen Bereich werden deshalb verschiedene Artikel mit Silberbeschichtungen oder Silberanteil eingesetzt. So sind zum Beispiel manche Wundauflagen mit Silber beschichtet. Auch bei Zahnkronen oder Endoprothesen wie künstlichen Hüftgelenken kommen Silberbeschichtungen zum Einsatz. Des Weiteren werden manche Cremes oder Salben mit kolloidalem Silber angereichert. Dabei handelt es sich um winzige Silberpartikel im Nano-Bereich. Diese haben bei der äußeren Anwendung antimikrobielle Wirkung gegen verschiedene Bakterien und Pilze gezeigt.
Umstritten ist dagegen die innere Anwendung von kolloidalem Silber – das Trinken von „Silberwasser“. Eine Wirksamkeit dieser Methode ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Womöglich könnte sie dem Körper langfristig sogar schaden. Allerdings ist der Silbergehalt mit modernen Methoden erstellter Lösungen mit kolloidalem Silber sehr gering. Aus der Vergangenheit sind Fälle bekannt, bei denen nach dem Konsum stark silberhaltiger Flüssigkeiten mit der Zeit eine sogenannte Argyrie entstand. Dabei handelt es sich um eine gräuliche Verfärbung der Haut, welche sich nicht mehr zurückbildet. Zugleich kam es bei vielen Betroffenen zu chronischen Bauchschmerzen, neurologischen Beschwerden und Störungen der Geschmacksnerven. Es ist also eher davon abzuraten, Silber als Wunderheilmittel zu konsumieren.
Die antibakteriellen Eigenschaften des Silbers lassen sich jedoch auch in anderen Bereichen nutzen. So werden Silberfäden in Textilprodukte wie beispielsweise Socken eingewoben, um die Bildung von Bakterien zu hemmen, die üble Gerüche auslösen. In der Industrie wird Silber wegen seiner Reflexionsfähigkeit, seiner Wärmeleitfähigkeit und der enorm hohen elektrischen Leitfähigkeit geschätzt. Kein anderes Metall leitet Strom so gut wie Silber. Es kommt daher beispielsweise bei der Herstellung von Halbleitern oder Schaltkreisen zum Einsatz.
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