Prasiolith – ein Quarz so grün wie frisches Gemüse
Januar 2024
Prasiolith – ein Quarz so grün wie frisches Gemüse
Der Prasiolith ist grün wie Lauch – und selten ist er auch. Tatsächlich stammt der Name dieses Schmucksteins aus dem Griechischen und bedeutet „Stein mit der Farbe von Lauch“. In der Natur entsteht Prasiolith als grüne Quarz-Variante. Da sich natürliche Exemplare nur spärlich an wenigen Orten finden lassen, wird der Natur meist auf die Sprünge geholfen, um die grünen Quarze zu produzieren. Die meisten Prasiolithe im Handel sind deshalb umgefärbte Amethyste oder künstlich gezüchtete Kristalle.
Was ist Prasiolith?
Der Prasiolith ist ein Quarz und unterscheidet sich damit kaum von anderen Quarzen wie Amethyst, Citrin, Rosenquarz oder Bergkristall. Seine charakteristische Farbe ist ein helles Goldgrün. Dieser Farbton war die Inspiration, den Schmuckstein als „lauchgrün“ zu benennen, wobei die griechischen Begriffe prason und lithos für Lauch und Stein kombiniert wurden. Davor wurde der Prasiolith als „grüner Amethyst“ gehandelt. Ähnlich wie bei seinem violetten Vetter entsteht die Färbung des Edelsteins durch Eisenionen in der Kristallstruktur des ansonsten farblosen Quarzes.
Allerdings kommt das helle Prasiolith-Grün nur äußerst selten auf natürliche Weise zustande. Um ausreichend viele Schmucksteine für den Weltmarkt zu gewinnen, macht sich die Schmuckbranche eine Eigenart des Amethysts zunutze: dieser wechselt seine Farbe, wenn er stark erhitzt wird. Meistens verfärben Amethyste sich dabei gelb und werden zu Citrinen, doch ein kleiner Prozentsatz der Steine nimmt das Goldgrün des Prasioliths an. Natürliche Prasiolithe entstehen vermutlich auf ganz ähnliche Weise, wenn etablierte Amethyst-Vorkommen durch vulkanische Aktivität erneut erhitzt werden.
Ebenfalls typisch für den Prasiolith ist seine starke Transparenz. Für gewöhnlich kann der Blick tief in den Stein eindringen, was ihn sehr attraktiv für facettierte Schliffe macht. Neben dem Edelsteingewicht in Karat (0,2 Gramm sind ein Karat) ist die Ausführung des Schliffs entscheidend für den individuellen Wert jedes Schmucksteins. Beim Prasiolith wird zudem eine hohe Transparenz angestrebt – je klarer, desto besser. Für einen guten Preis ist des Weiteren wichtig, dass keine sichtbaren Einschlüsse vorhanden sind.
Als Quarz besitzt der Prasiolith eine Mohshärte von 7. Künstliche Kristalle können sogar niedrigere Härten aufweisen. Er ist damit im Grunde kein echter Edelstein, sondern ein Halbedelstein oder Schmuckstein. In der Alltagssprache werden Schmucksteine und Edelsteine jedoch so oft in einen Topf geworfen, dass dieser Unterschied eher im wissenschaftlichen Bereich relevant ist. Die Mohshärte wirkt sich auf das Tragen von Prasiolith-Schmuck aus, denn dieser ist empfindlich gegen mechanische Einwirkung. Tragen Sie diesen Edelstein nicht beim Sport oder der Arbeit mit Maschinen oder Chemikalien und halten Sie ihn von scharfen Reinigungsmitteln fern. Setzen Sie den Prasiolith keinem direkten Sonnenlicht aus – da die meisten Steine künstlich gefärbt wurden, drohen diese sonst zu verblassen. Im Labor gezüchteter Quarz gilt als besonders anfällig dafür.
Verwechslungsgefahr mit anderen Edelsteinen
Nur wenige Edelsteine sind in so sattem Grün wie der Prasiolith gefärbt, doch sind sie allesamt bekannter als er. Es ist also kein Wunder, dass Laien ihn mit dem Smaragd verwechseln und selbst Profis manchmal zweimal hinschauen müssen, um den Prasiolith von einem grünen Turmalin oder einem Peridot zu unterscheiden. Beim Abstrich auf einer Schiefertafel lässt sich der Peridot, welcher einen farblosen Streifen hinterlässt, leicht vom Prasiolith mit seiner weißen Streifenfarbe trennen. Der Turmalin hinterlässt zwar auch einen weißen Streifen, ist jedoch etwas härter als Quarz. Als Ringsilikate besitzen Turmaline zudem eine andere Kristallstruktur.
Wo wird Prasiolith gefunden?
Es gibt nur wenige Fundstätten, an denen natürlicher Prasiolith gefunden wurde. Einige sehr schöne Drusen mit dem lauchgrünen Quarz stammen aus Niederschlesien in Polen. Weitere Prasiolithe wurden im brasilianischen Rio Grande do Sul, in den englischen Banwell Hills sowie an der Thunder Bay in Kanada gefunden. Brasilien ist heute der wichtigste Lieferant für Prasiolithe. Bei den brasilianischen Steinen handelt es sich aufgrund der Seltenheit natürlich gefärbten Prasioliths fast ausschließlich um umgefärbte Amethyste.
Der Prasiolith in Esoterik und Heilkunde
Der Prasiolith mag nicht zu den bekanntesten Schmucksteinen zählen, doch in der alternativen Heilkunde gilt er als einer der wichtigsten Heilsteine. So soll er das Selbstvertrauen stärken und dabei helfen, Wohlstand anzuziehen. Dem Stein wird zugeschrieben, dass er helfen kann, emotionale Traumata und Ängste aufzuarbeiten. Auch in der Chakra-Heilung wird der Prasiolith dem emotionalen Bereich – dem Herz-Chakra – zugeordnet. Grundsätzlich ist jedoch zu beachten, dass es keinerlei wissenschaftlichen Beleg für Heilwirkungen durch Edelsteine gibt.
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