Juni 2023

Ein Armreifen aus chinesischer Jade in einer verzierten Holzschachtel

Jade – der geschmeidige, grüne Edelstein

Jade fühlt sich sehr angenehm an. Trotz der Härte des Edelsteins ist die Oberfläche polierter Jade-Steine glatt, geschmeidig und erzeugt ein weiches Gefühl auf der Haut. Die typische grüne Farbe der Jade beruhigt und umschmeichelt das Auge. Es werden übrigens auch weiße und gelbe Jade-Steine zu Schmuck oder Dekorationsobjekten verarbeitet. Schon seit vielen tausend Jahren tragen Menschen Jade-Schmuck und so manche Kultur wurde durch das faszinierende Gestein beeinflusst.

Was ist Jade? Jadeit, Nephrit und Edelserpentin

Jade ist ein Überbegriff, um mehrere Arten von Gestein zusammenzufassen, welche sich in ihren Eigenschaften kaum voneinander unterscheiden. Der Name der Jade stammt vom spanischen „piedra de ijada“ ab, was sich als „Lendenstein“ übersetzen lässt. So nannten die spanischen Eroberer die grünen Edelsteine, welche von den Bewohnern Mittelamerikas zum Schutz vor Nierenleiden und ähnlichen Krankheiten getragen wurden. Bei diesen Steinen handelte es sich sowohl um Nephrite – Mischkristalle aus Tremolith und Aktinolith – als auch um Jadeite, welche zu den Silikaten und Germanaten zählen. In China, wo Jade seit Jahrtausenden eng mit der Spiritualität und Kultur des Landes verwoben ist, gelten andere Definitionen. Als echte Jade werden dort nur Steine aus der Gruppe der Edelserpentine anerkannt und mit dem Namen „Yu“ versehen. Jadeite und Nephrite sind zwar auch als Jade anerkannt, werden jedoch unter einem eigenen Namen – „Fei-Tsui“ – von der chinesischen Jade abgegrenzt. Das Wort „Jade“ ist in China erst ca. seit dem 16. Jahrhundert bekannt, als europäische Kaufleute ihren Einfluss auf das Reich der Mitte ausweiteten. In Europa wiederum wurden auch die chinesischen Steine Jade genannt. Erst in jüngerer Zeit wurden die chinesischen Edelserpentinen aus der westlichen Definition von Jade ausgegrenzt. Allen Edelsteinen, die als Jade gelten, ist eins gemein: sie besitzen eine enorm stabile Struktur aus mikroskopischen, regelrecht miteinander verfilzten Körnern und Fasern. Jade ist daher unglaublich schwer zu zerbrechen. Diese Gesteine entstehen unter gewaltigem Druck und hohen Temperaturen in der Erdkruste. So findet man Jade häufig in Gebieten, wo tektonische Aktivitäten oder Vulkanismus im Laufe der Erdgeschichte die Landschaft formten. Wichtige Fundgebiete liegen in Bergregionen wie dem Himalaya oder den Santa Rita Mountains in Arizona, USA. Viele der kostbarsten Jadesteine werden auch heute noch in asiatischen Ländern wie China, Tibet oder Myanmar gefördert. Auch in Japan, Kanada, Mexiko oder Neuseeland wird Jade abgebaut. Als kostbarste Jade gilt übrigens eine in Myanmar vorkommende Variante namens „Kaiser-Jade“ – auch als „Imperiale Jade“ bekannt. Dabei handelt es sich um Jadeit, der aufgrund von Chrom-Beimengungen einen besonders brillantes Smaragdgrün aufweist. Neben ihrer prächtigen Farbe zeichnet sich die Kaiser-Jade durch eine leichte Transparenz an den Kanten aus. Üblicherweise ist Jade völlig undurchsichtig.

Die kulturelle Reise der Jade

Die Jade hat in ihrer langen Geschichte bereits viele Kulturen beeinflusst. Schon in der Altsteinzeit dürften oberflächliche Vorkommen abgeschürft worden sein. Archäologische Funde weisen darauf hin, dass Jade bereits eine wichtige Rolle für die europäischen Frühkulturen spielte. Neben lokalen Funden war Jade vermutlich auch ein wichtiges Handelsgut, welches über die Seidenstraße nach Europa gelangte. Die südlichen Ausläufer dieser Handelswege erreichten auch das Reich Khotan im heutigen China, wo wichtige Jademinen lagen.

Der Stein verlor im europäischen Kulturraum jedoch an Bedeutung und wurde erst wieder populär, als die spanischen Conquistadoren des 16. Jahrhunderts Jade aus Mittelamerika mitbrachten. In den Hochkulturen der Maya und Olmeken wurden fantastische Kunst- und Kultgegenstände aus Jade gefertigt. Diese Kulturen fanden mit dem Einfall der Spanier ihren Niedergang – ihre Jade wurde jedoch weiterverkauft und kam auf diesem Weg auch erneut nach China.

In China kannte man die Jade „Yu“ schon seit rund 8.000 Jahren in Form der Edelserpentine. Die Jade der Europäer wurde ebenfalls geschätzt und als „Fei-Tsui“ in die chinesische Jadekultur integriert. Jade ist aufgrund seiner Stabilität nur schwer zu bearbeiten – in neolithischen Kulturen rund um die Welt wurden daher vorwiegend rituelle Objekte daraus gefertigt. In Europa wurden über 4.000 Jahre alte Jade-Äxte gefunden, welche vermutlich den Status ihrer Träger unterstreichen sollten. Von einigen mittelamerikanischen Kulturen wie den Maya wissen wir, dass sie bereits Schmuck und Dekorationsobjekte aus Jade fertigten. Sie schufen sogar Statuen aus mächtigen Nephrit-Blöcken. Doch in keiner Nation ist Jade bis heute so tief in Kultur und Spiritualität der Menschen verankert wie in China.

Jade – Rohgestein

Jade in China

In China wurden der Jade bereits vor über 4.000 Jahren übersinnliche Kräfte zugeschrieben. Da Jade nahezu unzerbrechlich ist, wurde der Stein als Bewahrer der Lebenskräfte angesehen. Archäologische Funde belegen, dass Jade schon damals eine rituelle Bedeutung erhielt, die über das Tragen von einfachem Schmuck hinausging. In den kommenden Jahrhunderten wurden neben astronomischen Himmelsscheiben und zeremoniellen Zeptern auch aufwändig gearbeitete Miniaturen von Tieren oder anderen Figuren gefertigt. Sehr häufig sind Drachenfiguren aus Jade – der Drache gilt als wichtigstes Symbol des chinesischen Tierkreises.

Vor etwas über 2.000 Jahren gewann der Konfuzianismus großen Einfluss in China. Der gelehrte Philosoph Konfuzius war ein großer Liebhaber der Jade und sah den Edelstein als Symbol für die wichtigsten Tugenden wie Loyalität, Rechtschaffenheit oder gutes Benehmen. Im Konfuzianismus gewannen diese metaphysischen Vorstellungen eine höhere Bedeutung als die äußerliche Schönheit des Steins. So entwickelte die Jade einen rituellen Status, der so weit reichte, dass bestimmte Arten von Jade nur noch einem eingeschränkten Personenkreis zustanden. Der Edelstein wurde als Symbol der Stellung in der Gesellschaft getragen, wobei die kostbarste Jade nur noch den Herrschenden vorbehalten war.

Ihre rituelle Bedeutung offenbart die Jade auch in den Bestattungsristen zahlreicher Kulturen. Häufig wurden Jade-Schmuck oder andere Jade-Objekte als Grabbeigaben gefunden. Auf dem Höhepunkt der chinesischen Jadekultur wurden sogar komplette Gewänder – sogenannte Jadepanzer – aus hunderten von Jadeplättchen angefertigt. Komplett in Jade gehüllt, sollte der Körper vor dem Verfall bewahrt werden. Vielleicht sollten die Jadepanzer auch als eine Art Vehikel für eine sichere Reise ins Jenseits dienen. Fest steht jedenfalls, dass nur sehr reiche Fürsten sich diesen morbiden Luxus leisten konnten.

Mit dem Eintreffen der europäischen Kolonialmächte, die im 19. Jahrhundert ihren Einfluss auf China verstärkten, begann der massive Export von chinesischen Kunstgegenständen. Um die westliche Nachfrage zu befriedigen, wurden in dieser Zeit auch viele Gegenstände aus billigem Jade-Ersatz hergestellt. Neben diesen Imitaten aus anderen Gesteinen gelangten gerade im viktorianischen Zeitalter auch viele echte chinesische Kunstobjekte aus Jade nach Europa. Mit der kommunistischen Machtübernahme in China verlor die Jade ihren rituellen Status endgültig. Doch auch heute noch schätzt man den grünen Edelstein in China als Glücksbringer und schönen Schmuckstein.

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