März 2020

gold metal symbol of medical bag with cross 3D rendering with blurry reflection on floor with dark background

Gold in der Medizin – Wahrheit und Legenden

Gold und Silber sind Edelmetalle, denen seit jeher mystische Ursprünge und legendäre medizinische Heilkräfte zugeschrieben wurden. In ihrem Glanz glaubten die frühen Menschen, das Leuchten der Gestirne wiederzufinden. Das Gold steht dabei in vielen Kulturen für das lebensspendende, wärmende Licht der Sonne. Im Silber hätte sich dagegen das kühle, reine Licht des Mondes und der Sterne verewigt. So verwundert es nicht, dass unsere Vorfahren danach strebten, die magischen Kräfte dieser himmlischen oder göttlichen Metalle nutzbar zu machen. Gold sollte Krankheiten besiegen, böse Einflüsse fernhalten und gar ewiges Leben schenken.

Natürlich wissen wir heute, dass Edelmetalle keine Wunderheilmittel sind. Und doch besitzt Gold faszinierende Eigenschaften, welche tatsächlich auch in der modernen Medizin von höchstem Wert sein könnten.

Gerade angesichts gesundheitlicher Bedrohungen wie der aktuellen Grippewelle oder dem Coronavirus, welches derzeit die globale Wirtschaft lähmt, suchen auch heutzutage noch viele Menschen nach alternativen Heilmethoden. Und wie eh und je treffen sie auf seriöse Anbieter ebenso wie auf Scharlatane.

Ich möchte in diesem Blogeintrag einen objektiven Blick auf das Gold in der Medizin werfen. Zwar bin ich selbst kein Mediziner, doch kenne ich mich bestens mit Edelmetallen aus. Gold ist zweifellos ein faszinierendes Metall. Doch welche seiner Eigenschaften sind nur Legenden und wo kommt Gold tatsächlich in der modernen Medizin zum Einsatz?

Historische Heilungsversuche mit Gold

Bereits in der Antike fiel den ersten Forschern und Heilern auf, dass Gold einzigartige Eigenschaften besitzt. Weder oxidiert, noch rostet es – sein Glanz bleibt stets bestehen. Im Feuer ließ es sich nicht nur formen, sondern noch reiner machen. Archäologische Funde im bulgarischen Varna haben gezeigt, dass bereits im fünften Jahrtausend vor Christus feine Ketten, Armreifen und andere Schmuckstücke aus Gold gefertigt wurden.

Heilungsversuche mit Gold sind vermutlich schon ähnlich lange unternommen worden. So sollen schon die alten Ägypter von der Heilkraft des Edelmetalls überzeugt gewesen sein. Die traditionelle chinesische Medizin verwendet Gold-Präparate ebenfalls schon seit Jahrhunderten in der Hoffnung, die Lebenskräfte zu steigern.

Plinius der Ältere soll im ersten Jahrhundert A. D. Pasten aus Gold, Salz und Schiefer angemischt haben, um Geschwüre und infizierte Wunden zu behandeln. Dass er damit gewisse Heilungserfolge erzielen konnte, hängt mit den antibakteriellen Eigenschaften des Goldes zusammen. Allerdings waren Bakterien oder andere Keime zur damaligen Zeit völlig unbekannt. Oft wurden übersinnliche Gründe hinter Krankheiten vermutet. Deshalb auch der Glaube, durch die Reinheit „göttlicher“ Metalle wie Gold oder Silber auch Körper und Geist zu reinigen.

Im Laufe des Mittelalters wurde die medizinische Forschung lange Zeit vor allem in den arabischen Ländern vorangetrieben. Dort wurde im 12. Jahrhundert auch die Substanz erfunden, die wir heute als Königswasser kennen. Diese Mischung aus Salzsäure und Salpetersäure ist in der Lage, Gold aufzulösen. Bei diesem Vorgang bleiben Rückstände in Form von Goldsalzen übrig, welche – verdünnt und in Wasser gelöst – als Arznei genutzt wurden. Ein häufiges Goldsalz ist zum Beispiel das Goldchlorid, welches eine auffällige orange Färbung hat und sich gut in Wasser lösen lässt.

Auch heutzutage werden Goldlösungen zum Trinken – sogenanntes kolloidales Gold – angeboten. Diese mit feinen Goldpartikeln versetzten Flüssigkeiten sollen, ähnlich wie ihre mittelalterlichen Vorläufer, verschiedenste Krankheiten bekämpfen können. Wissenschaftlich erwiesen ist die Wirkung kolloidalen Goldes nicht. Wie wir noch sehen werden, kann die Einnahme von Gold sogar sehr unerfreuliche Wirkungen haben.

Aus dem mittelalterlichen Europa sind vor allem die naturheilkundlichen Entdeckungen der Hildegard von Bingen überliefert. Die Äbtissin versuchte, Krankheiten wie Gicht und Rheuma mit Gold zu behandeln. Sie nutzte ein Gemisch aus Flussgold und Mehl, um damit Plätzchen zu backen, die bei regelmäßigem Genuss alle Schmerzen und Gelenkbeschwerden verbannen sollten. Bei dem in Deutschland vorkommenden Flussgold handelt es sich um feinsten Goldflitter, der aus Kiesablagerungen in fließenden Gewässern gewonnen wird. Es wird stets nach dem Fluss benannt, in dem es gefunden wurde – Rheingold, Elbgold und so weiter.

Das Vorhandensein schädlicher Mikroorganismen wurde erst im 19. Jahrhundert durch Wissenschaftler wie Robert Koch und Louis Pasteur nachgewiesen. Koch entdeckte auch die Wirksamkeit einer Kaliumgoldcyanidlösung gegen Bakterien. Die Einnahme dieser hochgiftigen Substanz kam jedoch zur Krankheitsbekämpfung nicht in Frage. Es zeigte sich zudem, dass bereits geringe Mengen von Gold zu extremen Nebenwirkungen im Organismus führen können. Unter anderem kann die regelmäßige Einnahme von Gold oder anderen Edelmetallen schwere Nieren- oder Leberschäden, Hautekzeme oder Schleimhauterkrankungen hervorrufen.

Die meisten Behandlungen mit Goldpräparaten erforderten langfristige Therapien, um ihre Wirkung überhaupt entfalten zu können. Eine Goldvergiftung wurde so begünstigt. Über Jahrhunderte hinweg hatten sich unzählige Kranke durch die Einnahme von Edelmetallen selbst vergiftet.

Dennoch wurden nach den damaligen Erkenntnissen Mittel zur Behandlung der Tuberkulose mit Gold entwickelt. Auch gegen Geschlechtskrankheiten wie Syphilis oder rheumatische Gelenkerkrankungen wurden Goldpräparate erprobt. Die beschriebenen Nebenwirkungen wurden oft in Kauf genommen, um den als gefährlicher empfundenen Krankheiten zu Leibe zu rücken. Einige dieser Behandlungsmethoden wurden sogar bis in die Neuzeit praktiziert. So wurden Goldinjektionen mit gelösten Goldsalzen trotz der schweren Nebenwirkungen noch bis in die 1980er-Jahre hinein zur Behandlung schwerer rheumatoider Arthritis eingesetzt.

Erst im neuen Jahrtausend gelang es Wissenschaftlern, der Wirksamkeit von Gold gegen Arthritis, Rheuma oder Gicht auf die Spur zu kommen. Tatsächlich können Goldsalze in minimaler Konzentration eine regulierende Wirkung auf das Immunsystem entwickeln. Eine schwedische Studie konnte zeigen, dass Goldsalze die Abgabe eines Entzündungen verursachenden Proteins aus dem Kern von Immunzellen blockieren können.

Die meisten früheren Behandlungen setzten den Organismus schlichtweg zu hohen Goldmengen aus. Womöglich kann die Wissenschaft diese Erkenntnisse nutzen, um einst effektive und unschädliche Rheuma-Behandlungen mit Gold zu ermöglichen.

Kann man denn noch Blattgold essen?

Womöglich fragen Sie sich jetzt, ob es gesundheitsschädlich ist, Blattgold zu essen. Dieses findet sich ja gelegentlich auf Pralinen und anderen Süßspeisen oder ummantelt gar ganze Steaks auf den Tellern von Fußballstars. In diesen geringen Mengen ist der Verzehr von Blattgold jedoch unbedenklich. Ja, es ist sogar ein offizieller Nahrungszusatzstoff mit der Nr. E175. Vermutlich enthielten die berühmten Flussgoldplätzchen der Hildegard von Bingen ähnlich niedrige Konzentrationen des Edelmetalls.

Im Lebensmittelbereich dient Blattgold eher zur optischen Aufwertung von Speisen. Da es sich um einen teuren Zusatzstoff handelt, dürfte der Normalbürger nicht in Gefahr kommen, zu viel davon zu essen. Nur verunreinigtes Blattgold könnte eine Gefahr darstellen. Ein bitterer Geschmack des normalerweise geschmacklosen Goldes kann durch Verunreinigung mit anderen Metallen oder Chemikalien entstanden sein.

Goldene Stiftzähne

Zahngold – der kostbare Lückenfüller

Schon im 15. Jahrhundert wurden Versuche unternommen, Zahnlücken mit Blattgold zu stopfen. Vermutlich mit geringem Erfolg, da das Karies-Bakterium damals unerforscht war. Bei heutigen zahnärztlichen Behandlungen wird Karies erst sorgfältig entfernt, bevor eine Füllung in das Loch eingebracht wird. Doch in Verbindung mit modernen zahnärztlichen Behandlungen hat sich Gold als wertvolles Material für Füllungen, Kronen und sonstige Zahnimplantate erwiesen.

Gold oxidiert oder rostet nicht – es ist völlig unempfindlich gegen Feuchtigkeit und Irritationen bei Kontakt mit dem Gewebe der Mundschleimhäute sind nahezu unbekannt. In Verbindung mit anderen Edelmetallen wie beispielsweise Palladium wird das sogenannte Zahngold hart genug, um den gleichen Belastungen wie natürlicher Zahnschmelz standzuhalten. Mit der Ausnahme, dass Gold von keinerlei Bakterien zersetzt werden kann.

Übrigens sind entfernte Goldkronen oder Inlays gute Wertanlagen. Sie sind häufig aus sehr hochwertigen Goldlegierungen gefertigt. Ich kaufe Ihnen Zahngold in meinem Geschäft gegen Bargeld ab. Weitere Informationen zum Barankauf von Zahngold finden Sie hier.

Blattgold wird auch zur kosmetischen Behandlung eingesetzt

Gesichtsmasken aus Gold

Gold ist auch in der modernen Kosmetik angekommen – in Form von Gesichtsmasken. Doch auch diese Anwendung ist nicht wirklich neu, denn schon die legendäre Königin Kleopatra soll ihre Haut mit reinem Gold gepflegt haben.

Bei dieser Behandlung werden feine Goldblättchen auf die zuvor mit einem Peeling behandelte Gesichtshaut gelegt und mithilfe eines Dampfgeräts und Hyaluroncreme in die Haut einmassiert. Dadurch soll die Haut mehr Strahlkraft und Straffheit entwickeln. Ob nur das Gold oder die sonstigen verwendeten Pflegeprodukte einen solchen Effekt hervorrufen, ist unklar. Doch können Gesichtsmasken oder Massagen mit Gold heute bei verschiedenen Kosmetikstudios gebucht werden.

Einen Vorteil hat Gold auf jeden Fall: es löst nur sehr selten allergische Reaktionen aus. Diese Eigenschaft macht schließlich auch Goldschmuck attraktiv für Allergiker und könnte weitere Bedeutung im medizinischen Bereich gewinnen.

Gold in der modernen Medizin von heute und morgen

Die moderne Medizin sucht nach Wegen, die antibakteriellen Eigenschaften des Goldes nutzbar zu machen. So werden unter anderem goldene Beschichtungen für Katheter oder medizinische Implantate wie Paukenröhrchen im HNO-Bereich erprobt. Auch die Nanomedizin hofft auf völlig neue Behandlungsansätze. Es folgen einige mögliche medizinische Anwendungen des Goldes.

Goldimplantate

Nicht nur für die Zähne – auch für andere Implantate könnte Gold eine wichtige Rolle spielen. Mit der Goldimplantation lassen sich Schmerztherapien, beispielsweise bei Arthrose unterstützen. In der Tiermedizin ist diese Vorgehensweise schon recht häufig. Bei Menschen kamen Goldimplantate bisher erst wenige Tausend Mal zum Einsatz, vermutlich vorwiegend während entsprechender Studien. Aktuell fällt die Goldimplantation eher noch in den Bereich der Alternativmedizin.

Nanomedizin mit Gold

Wissenschaftler in den USA haben goldene Nanopartikel als mögliche Krebs-Killer ausgemacht. In Studien der texanischen Rice Universität wurden Siliziumoxidpartikel mit einer Goldschicht überzogen. Diese Partikel sind nur wenige Nanometer groß und lassen sich in Tumorzellen injizieren. Durch die Bestrahlung mit Infrarotlicht sollen sich die Goldpartikel erhitzen und das Tumorgewebe zerstören. Gesunde Nachbarzellen sollen bei dieser Präzisionsmethode unversehrt bleiben.

Auch die regulierende Wirkung von Gold auf das Immunsystem könnte für die Nanomedizin noch von Bedeutung sein. So wird beispielsweise an Mitteln zur Senkung des Blutzuckerspiegels oder zur Behandlung von Stoffwechselstörungen geforscht.

Injektionen mit Gold sind heute eher unüblich

Fazit: Gold kann, doch muss nicht heilsam sein

Gold besitzt tatsächlich einige Eigenschaften, die für die Medizin interessant sein können. Doch von wundersamen Eigenschaften wie der Seelenheilung oder einem verlängerten Leben kann keine Rede sein. Wir wissen heute, dass Gold nur in winzigen Dosen unschädlich für den Organismus ist. Richtig dosiert, scheint es regulierend auf das Immunsystem wirken zu können. Die Forschung steht hier in vielen Bereichen noch am Anfang – vor allem die Nanomedizin könnte hier neue Therapiemöglichkeiten erschließen. Fürs Erste bleibt Gold vor allem eine hervorragende Wertanlage, die sich heilsam auf den privaten Geldbeutel auswirken kann. Wenn Sie Ihr Gold zu Bargeld machen oder mehr über den materiellen Wert Ihrer Schätze erfahren wollen, sind Sie mir in meinem Geschäft an der Adresse Lange Straße 5 in Buxtehude stets willkommen.