August 2022
Peridot – der immergrüne Edelstein aus Olivin
Der Peridot ist ein seltener Edelstein, der als Variante des sehr häufigen Minerals Olivin vorkommt. Seine Farbe ist immer grün, auch wenn der Farbton ins gelbliche oder bräunliche abdriften kann. Der Peridot ist also ein idiochromatischer Edelstein. Die Kristallstruktur des Peridots bricht einfallendes Licht in zwei Strahlen auf, wodurch vor allem hellgrüne Steine von Innen heraus zu leuchten scheinen. Geschliffene Peridote von hoher Qualität sind sehr klar und werden genutzt, um wunderschöne und wertvolle Schmuckstücke zu erschaffen. In diesem Beitrag erfahren Sie einige interessante Details über den immergrünen Edelstein.
Was ist Peridot?
Peridot ist die reinste Variante des Minerals Olivin. Olivin wiederum gehört zu den Silikaten, die als Bestandteil erkalteter Lava einen Großteil des Erdmantels bilden. Genauer gesagt, ist Olivin ein Inselsilikat, welches durch Beimengung von Eisen, Nickel oder Cobalt einen grünen Farbton erhält. Je nach Anteil dieser „Verunreinigungen“ können Olivin-Kristalle transparent, sattgrün oder sogar fast schwarz sein. Der deutsche Mineraloge A. G. Werner benannte das Mineral im Jahr 1790, da ihn der Olivin an den olivgrünen Farbton der Bier- und Weinflaschen seiner Zeit erinnerte.
Olivin ist reichhaltig im oberen Erdmantel vorhanden – von Lava- und Basaltgestein bis zu sogenanntem Olivinsand. Wird das Mineral konzentriert gefunden, spricht man gelegentlich von sogenannten Olivin-Bomben. „Bomben“ sind Rohkristalle, die durch vulkanische Aktivität in großen Brocken aus dem Erdinneren geschleudert wurden. Ähnlich wie bei Geoden oder Drusen ist der grüne Kristall von einer Schicht erkalteten Lavagesteins umgeben. Sehr schöne, durch Erosion teils freigelegte Olivin-Bomben können an einigen Stränden Lanzarotes gefunden werden.
Übrigens ist Olivin überall im Universum reichlich vorhanden. Das Spitzer-Weltraumteleskop wies 2011 Olivinkristalle in weit entfernten Sternentstehungsgebieten nach. Wir finden es im Inneren von Meteoriten – den Pallasiten – die über Milliarden Jahre hinweg auf die Erde stürzten. Auf dem Mars wurde 2003 sogar Peridot gefunden – der erste bekannte Edelstein auf einem anderen Planeten.
Während einfaches Olivin durchaus zu dekorativen Kristallen, Briefbeschwerern, Trommelsteinen oder Handschmeichlern verarbeitet wird, ist nur seine reinste Form – der Peridot – für den Schmuckmarkt relevant und wichtig.
Über den Ursprung des Namens Peridot ist wenig bekannt. Während der Kreuzzüge gelangten die grünen Edelsteine in großer Zahl durch Plünderungen des Morgenlandes in den Besitz abendländischer Kirchen. Deshalb liegt es nahe, dass sich der Name vom arabischen Wort „faridat“ ableitet, was „Edelstein“ bedeutet. Für diese These spricht auch, dass Peridot bereits vor über 2.000 Jahren auf der Insel Zabargad im Roten Meer abgebaut wurde. Die Edelsteinfunde auf der „Peridot-Insel“ wurden in der Antike vermutlich noch mit grünen Topasen verwechselt. Heute liegen die wichtigsten Fundgebiete in China, Myanmar, Vietnam, Pakistan und den USA.
Chrysolith ist ein weiterer Name, der früher oft für den Peridot genutzt wurde. Er ist jedoch irreführend, weil auch andere Edelsteine als Chrysolithe zusammengefasst wurden. Der Begriff ist heute unüblich. In der Mineralkunde wird der Name Peridot übrigens nicht benutzt – das Mineral heißt dort immer Olivin.
Wie wird Peridot bewertet?
Peridote sind selten, was sie an sich bereits zu wertvollen Edelsteinen macht. Wie bei anderen Edelsteinen auch, werden meist vier Charakteristika von den Grundeigenschaften bis zur Bearbeitung herangezogen, um den Wert des individuellen Steins zu bestimmen:
- Farbe: Peridote sind immer grün, wobei der häufigste Ton einen leichten Stich ins Gelbe aufweist. Sehr dunkle Steine sind nicht begehrt, doch lassen sie sich mitunter durch gezieltes Erhitzen aufhellen. Die kostbarsten Peridote besitzen ein sattes Grasgrün.
- Reinheit: Für gewöhnlich enthalten die Edelsteine kleine Einschlüsse und Unreinheiten. Diese sind jedoch mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Ist dies doch der Fall, wird der Wert des Steins gemindert.
- Gewicht: Auch für den Peridot wird die Maßeinheit Karat verwendet. Ein Karat entspricht dabei einem Gewicht von 0,2 Gramm. Das Gewicht ist erst im Zusammenspiel mit den anderen Faktoren ausschlaggebend für den finalen Preis. Gelegentlich werden sehr große und schwere Peridot-Kristalle gefunden. Im Smithsonian Museum ist beispielsweise ein Exemplar mit fast 312 Karat ausgestellt. Die meisten Peridote sind jedoch maximal wenige Zentimeter groß.
- Schliff: Antike Peridote sind häufig im Treppen- oder Brillantschliff ausgeführt. Heute treffen wir verschiedenste Schliff-Varianten an, wobei der Smaragdschliff besonders beliebt ist. Es kommt selten vor, dass ein Peridot Chatoyance aufweist – also das begehrte „Katzenauge“ zeigt. Derartige Edelsteine werden als Cabochon rundgeschliffen, um den optischen Effekt zu maximieren.
Der Peridot ist ein empfindlicher Edelstein. Vor allem unter Druck oder bei starken Temperaturschwankungen bekommt er schnell Risse. Der Stein wird daher normalerweise nur in Fassungen mit einer Metallunterlage gesetzt, welche Spannungskräften entgegenwirken soll. Auch gegenüber Säuren ist das Mineral höchst empfindlich. Das Schleifen von Peridoten ist eine anspruchsvolle Aufgabe.
Wie erkennt man echten Peridot?
Kostbare und seltene Edelsteine werden häufig gefälscht. Mit dem Peridot ist es nicht anders. Neben einfachen Glas-Imitaten gelangen auch Fälschungen aus Korund- oder Spinell-Synthesen in den Handel. Zudem ist der Stein für das ungeübte Auge leicht mit Smaragd oder grünen Varianten von Demantoid, Prasiolith und anderen Mineralien zu verwechseln.
Neben seiner satten grünen Färbung, die sich durch gezielten Lichteinfall fantastisch betonen lässt, weist der Peridot ein ganz besonderes Merkmal auf. Seine Kristalle verursachen eine Doppelbrechung. Jeder einfallende Lichtstrahl wird also in zwei Strahlen aufgespalten. Bei facettiert geschliffenen Exemplaren lässt sich meist schon mit bloßem Auge eine klare Verdoppelung der unteren Kante der Facetten erkennen. Je dicker der Edelstein, desto ausgeprägter tritt die Doppelbrechung in Erscheinung.
Obwohl alle Farbvarianten des Peridots einen Grünton aufweisen, bleibt beim Strichtest auf der Schiefertafel immer ein weißer Abrieb zurück. Ein Juwelier sollte Fälschungen relativ leicht enttarnen können. Falsche Peridote könnten Ihnen jedoch von fliegenden Händlern auf Märkten oder in Urlaubsländern angeboten werden.
Der Peridot in der alternativen Heilkunde
Wie praktisch alle Edelsteine soll auch der Peridot heilende Kräfte in sich tragen, was wissenschaftlich jedoch nicht nachgewiesen ist. Im Bereich der Esoterik oder der alternativen Heilkunde begegnen uns meist die günstigeren Olivine als Handschmeichler oder Trommelsteine. Das grüne Mineral soll in wichtigen Lebenssituationen Freude und Gelassenheit vermitteln und so helfen, wichtige Entscheidungen zu treffen. Wer daran glaubt, trägt beispielsweise Olivin am Körper, wenn eine neue Lebensphase beginnt – zum Beispiel, wenn ein neuer Job angetreten wird.
Hildegard von Bingen schrieb ebenfalls über den Peridot, welchen sie Chrysolith nannte. So sollte der Stein lebensspendende Kräfte besitzen und seinen Träger davor schützen, erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten zu verlieren. Womöglich versuchte die wissensdurstige Äbtissin, den Chrysolith zur Behandlung von Demenz einzusetzen.
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