April 2021

Eheringe sind für immer

Der Ehering – das Symbol ewiger Liebe und Treue

Der Ehering gilt schon seit der Antike als Symbol für eine ewige Verbindung. Mit seiner geschlossenen Form besitzt ein Ring keinen Anfang und kein Ende und scheint wie ein Rad doch stets in Bewegung – vor allem, wenn das Licht auf Goldringen, Silberringen und Brillanten funkelt. Eheringe wurden und werden nicht immer zwingend aus wertvollen Edelmetallen gefertigt. Doch in praktisch allen Kulturen und Zeitaltern sollten sie die ewige Liebe, Treue und Verbundenheit zweier Menschen für jedermann sichtbar bestätigen.

Auch wenn sich die verwendeten Materialien und die damit zusammenhängenden Bräuche im Laufe der Zeit verändert haben, begleitet der Ehering unsere Kultur schon sehr lange. Da nun wieder der Frühling und damit die Hochzeitssaison vor der Tür steht, möchte ich Ihnen einen kleinen Überblick über die Geschichte des Eherings geben.

Eheringe vom Altertum bis ins Mittelalter

Erste Hinweise auf die rituelle Übergabe von Eheringen finden sich im antiken Ägypten. 3.000 Jahre alte Hieroglyphen erzählen von Ringen aus Elfenbein und Tierknochen. Forscher sind der Ansicht, dass die alten Ägypter die Form des Rings als eine Art Tor begriffen – das Aufstecken des Rings auf den Finger symbolisierte demnach den Schritt des Brautpaares in hoffnungsvolle, gemeinsame Zukunft. Die präzisere Geschichtsschreibung der antiken Griechen und Römer verrät uns schon mehr über die Tradition der Trauringe. Die Ringe wurden auf dem linken Ringfinger getragen, denn die Gelehrten der damaligen Zeit vermuteten dort die „Liebesader“ (Vena Amoris).

Im alten Rom trugen vermutlich lange Zeit nur die Frauen einen Ehering. Dieser war normalerweise aus Eisen gefertigt und wurde als Verlobungsring bereits beim Heiratsantrag übergeben. Ringfunde auf früheren Schlachtfeldern lassen jedoch vermuten, dass auch Männer Eheringe trugen. Zumindest deuten die archäologischen Funde darauf hin, dass Soldaten mit diesen Zeichen ihres Ehestandes in die Ferne zogen.

Ehen wurden in vielen Fällen arrangiert und bedurften der Zustimmung des männlichen Familienoberhauptes. Die Frau galt wie alle anderen Familienangehörigen als Besitz des Mannes. Deshalb sind antike römische Eheringe nicht ausschließlich als Zeichen der Liebe zu verstehen. Sie galten vielmehr als eine Art „Quittung“ für den Erhalt der Mitgift. Zudem ist bekannt, dass die Römer die Innenseite der Trauringe bereits mit Gravuren versahen. Auf antiken Fundstücken findet sich häufig die Inschrift „Pignus amoris habes“ (Du hast meiner Liebe Pfand).

Der Verlobungsring stammt ursprünglich ebenfalls aus Rom – allerdings schon aus christlichen Zeiten. Ca. 300 Jahre nach Christi Geburt beschloss der damalige Bischof von Rom, dass Männer ihrer zukünftigen Ehefrau einen Verlobungsring schenken sollten. Dieser Ring galt und gilt bis heute als sichtbare Bestätigung des Versprechens, den Bund der Ehe schließen zu wollen.

Es darf wohl zurecht vermutet werden, dass das Material eines Eherings schon immer eine große Rolle spielte. Wir wissen aus zahllosen Grabfunden verschiedenster Kulturen, dass die Reichen und mächtigen ihren Status gern zur Schau stellten und ihre Schätze sogar ins Jenseits mitnehmen wollten. So dürften auch reiche Ägypter, Römer oder Griechen bereits vor über tausend Jahren Eheringe aus Gold oder Silber getragen haben. Auch das Sockeln und Fassen von Edelsteinen war in der Antike schon bekannt.

Der Bräutigam steckt der Braut den Ring an den Finger.

Eheringe vom Mittelalter bis zur Moderne

1477 überreichte Maximilian I. – seines Zeichens Erzherzog von Habsburg – einen diamantbesetzten Ring als Verlobungsring an seine zukünftige Frau. Dies ist die erste Übergabe eines Diamantrings, von der wir wissen. Im Mittelalter ist also bereits eine klare Tradition kostbarer Eheringe zu beobachten – wenn man es sich denn leisten konnte. Die Frauen des einfachen Volks trugen weiterhin eiserne Trauringe. Eine Ausnahme machte das mittelalterliche England. Dort trugen Mann und Frau von der Verlobung bis zur Trauung jeweils einen halben Ring. Während der Hochzeitszeremonie steckte der Bräutigam der Braut seinen Teil des Ringes auf den Finger, wodurch dieser wieder ganz wurde. Derartige Hybride aus Verlobungs- und Trauringen werden Gimmelringe genannt.

Erst im 20. Jahrhundert begannen auch Männer in den USA und Europa, Eheringe zu tragen. Ähnlich wie (vermutlich) im alten Rom, wurde dieser Trend stark durch Soldaten angetrieben. In beiden Weltkriegen zogen Männer mit einem Trauring am Finger an die Front. So hatten sie fernab der Heimat zumindest den Ring als Symbol ihrer Ehe und als Erinnerung an ihre Frauen daheim dabei. Mittlerweile ist es in unserem Kulturkreis ganz normal, dass Braut und Bräutigam Hochzeitsringe erhalten.

Die Schöpfung der modernen Hochzeitstradition

Ein Diamantring mit einem einzelnen, funkelnden Diamanten gilt heute als der klassische Verlobungs- oder Trauring. Dass es zu diesem „Diamant-Standard“ kam, ist einer Werbestrategie des britischen Diamanten-Konzerns De Beers zu verdanken. 1947 startete das Unternehmen eine äußerst erfolgreiche Werbekampagne mit einem Slogan der französischen Texterin Frances Gerety: „a diamond is forever“. Ein Diamant ist für immer – mit diesem Slogan eroberte De Beers den Markt für Ehe- und Verlobungsringe. Bis in die 1980er-Jahre wuchs das Volumen der Diamantverkäufe allein in den USA von wenigen Millionen auf mehr als zwei Milliarden Dollar pro Jahr. Ein Goldring mit einem Diamanten sollte 1980 in den USA zwei Monatsgehälter kosten – in den 40ern war es noch ein Monatsgehalt. Die spürbare Ausgabe machte De Beers mit dem Slogan „sind zwei Monatsgehälter nicht ein kleiner Preis für etwas, das ewig hält? endgültig zur Statusfrage. Wem seine Liebe etwas wert ist, „kann“ demnach nur einen Diamantring kaufen.

In den letzten Jahren ist allgemein wieder mehr Vielfalt in Mode und Gesellschaft zu beobachten. Niemand sollte sich unter Druck gesetzt fühlen, einen Diamantring kaufen zu „müssen“. Natürlich handelt es sich dabei um wunderschöne Stücke, doch Goldringe lassen sich auch anders verzieren und sehen sogar ganz schlicht zeitlos schön aus. Moderne Gravurtechniken erlauben fantasievolle Verzierungen und sogar das Gravieren der Fingerabdrücke de Brautpaars. Letztendlich sollte tatsächlich die Liebe zählen – und daran lässt sich nun wirklich kein Preisschild hängen.

Falls Sie selbst kurz davor stehen, sich „zu trauen“ und die passenden Trauringe suchen, empfange ich Sie gern in meinem Geschäft: Lange Straße 5 22 in Buxtehude. Hier können Sie sich aus einem wohl sortierten Angebot Ihre Wunsch-Ringe für Hochzeit und Verlobung aussuchen. Bei einer Tasse Tee oder Kaffee können Sie sich soviel Zeit lassen, wie Sie wollen und in Ruhe alle Ringe, die Ihnen gefallen, anprobieren.