Februar 2023

Citrin in Facetten geschliffen, auf Naturstein

Citrin – so saftig gelb wie frische Zitronen

Der Citrin ist ein gelber Edelstein, dessen Farbton an das satte Gelb frischer Zitronen erinnert. Auch goldbraune Varianten oder Citrine mit rötlicher Färbung, die an Madeira-Wein erinnern, sind bekannt. Am beliebtesten ist jedoch das leuchtende Gelb dieses faszinierenden Schmucksteins, der eigentlich ein Quarz ist. Natürlich gelb gefärbte Citrine sind sehr selten. Tatsächlich wird der beliebte Farbton dem Quarz zumeist durch Brennen oder Bestrahlen entlockt. Lesen Sie weiter und erfahren Sie mehr über den Schmuckstein mit der Farbe von Zitronen.

Was ist Citrin?

Citrin ist ein Quarz – er unterscheidet sich von anderen Quarzen nur durch seine gelbe bis goldbraune Färbung. Ansonsten verfügt der Citrin exakt über die gleichen Eigenschaften wie beispielsweise Amethyst, Prasiolith oder Rauchquarz. Ähnlich wie bei diesen Steinen kommt auch die Färbung des Citrins durch Einlagerungen von Eisenpartikeln und den Einfluss von Strahlung über einen langen Zeitraum zustande. Es ist nicht genau geklärt, warum sich manche Quarze gelb färben – Citrin wird teils in unmittelbarer Nachbarschaft zu violettem Amethyst gefunden. Noch dazu ist die natürliche Gelbfärbung des Citrins sehr selten.

In den meisten Fällen wurden Citrine erst nachträglich gelb gefärbt, indem Rauchquarze oder auch Amethyste durch Bestrahlung oder Brennen in einer Gasflamme behandelt wurden. Je nach Eisenoxidgehalt lassen sich diese Kristalle zu hellgelben, zitronenfarbigen oder rotbraunen bis rötlichen Exemplaren umfärben. Dabei spielt die Temperatur eine wichtige Rolle – je heißer die Flamme, desto dunkler wird der Citrin. Gebrannt wird bei Temperaturen zwischen ca. 300 und 550 Grad Celsius.

Der Name Citrin kommt vom lateinischen „citrus“, was Zitrone bedeutet. Jedoch wurde der Citrin erst mit Heranbrechen der Neuzeit erstmals als eigene Quarz-Variante bestätigt und nicht mehr mit anderen gelben Mineralien gleichgesetzt. Denn im Mittelalter wurden Edelsteine oftmals nur nach ihrer Farbe klassifiziert. Der gelbe Citrin wurde daher meist als gelber Topas bezeichnet. Auch heute werden gerade gebrannte Citrine häufig als Topase verkauft.

Um Verwechslungen zu entgehen, sollten Sie prüfen, ob bei gelben Topasen mit fantasievollen Namen wie Bahia-Topas oder Goldtopas auch der Name des Minerals mitgenannt wird, wie es die Handelsorganisation CIBJO verlangt. Ein Hinweis, dass es sich um einen Citrin handelt, ist der schwache Pleochroismus, den manche Exemplare ausbilden. Ein pleochroistischer Stein ändert seinen Farbton, wenn sich der Blickwinkel und damit der Lichteinfall ändert.

Citrin-Rohkristalle

Wie wertvoll ist Citrin?

Wie bei den meisten Edelsteinen üblich, werden auch beim Citrin vier wesentliche Qualitätsfaktoren berücksichtigt, um den Wert eines Steins zu bestimmen.

  • Farbe: Für den Citrin ist die Farbe besonders wichtig – sie unterscheidet ihn von ähnlichen Quarzen. Je kräftiger und satter der Gelbton, desto besser, denn in der Natur kommen meist eher blassere Farbtöne vor. Neben goldbraun gefärbten Citrinen werden aktuell vor allem prall zitronengelb leuchtende Exemplare bevorzugt. Natürlich satt gefärbte Citrine sind um einiges wertvoller, als Steine, die ihren Farbton durch Brennen erhalten haben.
  • Reinheit: Sichtbare Einschlüsse kommen beim Citrin äußerst selten vor. Sind Einschlüsse mit dem bloßen Auge zu erkennen, wird der Wert des Schmucksteins dadurch stark gemindert.
  • Gewicht: Wie bei Edelsteinen üblich, wird Citrin in Karat gewogen. Ein Karat entspricht 0,2 Gramm.
  • Schliff: Als Quarz mit einer Mohshärte von sieben lässt sich der Citrin in eine Vielzahl von Schliffen bringen. Besonders beliebt sind Facettenschliffe. Die Qualität des Schliffs ist sehr wichtig, da ein schlechter Schliff einen ansonsten perfekten Edelstein ruinieren kann.

Citrin richtig pflegen

Da gebrannte Steine im Sonnenlicht ihre Farbe verlieren können, sollten Sie Citrine grundsätzlich dunkel lagern. Es wird nicht bei jedem Stein ersichtlich sein, ob dieser vorbehandelt wurde – es ist also besser, grundsätzlich vorsichtig zu sein. Vermeiden Sie scharfe Reinigungsmittel und heißes Wasser sowie Wasserdampf. Echte Citrine sind jedoch für das Ultraschallbad geeignet.

Wo wird Citrin gefunden?

Citrin wird überall dort gefunden, wo auch andere Quarze wie der Amethyst vorkommen. Natürlich gelbe Citrine stammen heute beispielsweise aus Argentinien, Brasilien, Indien, den USA sowie aus dem Ural. Auch in Frankreich und Spanien kommt der gelbe Citrin vor.

Citrin als Heilstein

Viele Edelsteine wurden bereits im Mittelalter in der Heilkunde eingesetzt. Vom Citrin sind derartige frühe Anwendungen nicht überliefert, was vor allem daran liegen dürfte, dass der Stein erst in der jüngeren Geschichte klassifiziert wurde. In der modernen Esoterik werden dem Citrin jedoch verschiedene Eigenschaften zugeschrieben. So soll der gelbe Edelstein die Lebensfreude heben, Trauer und Depressionen vertreiben und die Neugier aufs Leben wecken. Der Citrin wird dem Solarplexus-Chakra zugeordnet und soll unter anderem das Immunsystem und den Stoffwechsel stärken können. Natürlich ist zu bedenken, dass diese vermeintlichen Eigenschaften niemals wissenschaftlich bestätigt wurden. Dass es angenehm und beruhigend ist, einen satt gelben Citrin anzuschauen, können wir jedoch bestätigen.

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