November 2021
Amethyst – Legenden & Fakten zum violetten Edelstein
Amethyst ist ein violetter Edelstein, dessen faszinierendes Farbenspiel von Rosatönen bis zu einem tiefen Lila von der Farbe schweren Weines reichen kann. Tatsächlich wird dem Amethyst seit Urzeiten nachgesagt, den Rausch des Alkohols zu heilen und die Seele zu reinigen. Zur fantastischen Farbe dieses Steins kam also noch ein „magischer“ Effekt. Amethyst wird deshalb schon seit Jahrtausenden zu Schmuck verarbeitet. Wir werfen hier einen Blick auf die Eigenschaften und Varianten des Amethysts und betrachten einige der Mythen, welche sich um den violetten Edelstein ranken.
Was ist Amethyst?
Amethyst ist ein Quarz. Er ist recht häufig zu finden und kommt auf allen Kontinenten vor. Allerdings eignen sich die meisten Amethyst-Funde nur zur Förderung dekorativer Kristallobjekte. Amethyst kann sehr große und eindrucksvolle Kristalle ausbilden. Exemplare, die zur Schmuckherstellung geeignet sind, werden heute in Brasilien, Uruguay, Russland oder auf Sri Lanka gefördert. Auch verschiedene afrikanische Länder bauen Amethyst für die Schmuckbranche ab.
In Deutschland und Österreich sind ebenfalls Amethyste zu finden. Bedeutsame Minen befanden sich im pfälzischen Idar-Oberstein oder nahe der österreichischen Stadt Maissau. Auch im Erzgebirge sind die violetten Steine häufig anzutreffen. Die Amethyste aus Idar-Oberstein sind für ihren blau-violetten Farbton bekannt. Doch mit dem massenhaften Import brasilianischer Amethyste ab Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Förderung in Deutschland eingestellt. Viele alte Bergwerke in Europa sind heute zu Museumsstollen umgewandelt. In Maissau lässt sich beispielsweise ein 40 Meter langer Abschnitt einer vermutlich hunderte Meter langen Amethyst-Ader besichtigen.
Amethyst bildet massive Kristallansammlungen aus, die viele Tonnen schwer sein können. Häufig wird Amethyst in sogenannten Drusen oder Geoden gefunden. Dies sind Hohlräume im Gestein, die über Millionen Jahre hinweg von Kristallen ausgefüllt wurden. Diese Drusen werden aufgebrochen, wobei der Gesteinsmantel wie eine schützende Schale mit den Kristallen verbunden bleibt. Geoden und Drusen werden oft nachbearbeitet, sodass sie sich als Dekorationsobjekte aufstellen lassen. Im Handel finden sich Exemplare von wenigen Zentimetern bis zu mehreren Metern Größe. Man spricht allerdings nur von einer Druse, wenn noch ein Hohlraum im Inneren vorhanden ist. Ist der Einschluss komplett mit Kristallen ausgefüllt, handelt es sich um eine „Mandel“. Mandeln sind extrem selten – beim Großteil der Amethyst-Funde handelt es sich um Drusen.
Seine Farbe erhält der Amethyst durch einen Defekt bei der Ausbildung seiner Struktur. Diese sogenannten Gitterdefekte führen zu Veränderungen auf mikroskopischer Ebene. Durch die Strahlung aus radioaktivem Zerfall über Millionen Jahre hinweg nimmt der zuvor klare Kristall eine violette Färbung an. Dies ist der Grund, warum sich ungefärbte Quarze mit ausreichendem Eisengehalt mithilfe von Gammastrahlung violett färben lassen. Ein Amethyst sollte jedoch weder stark erhitzt, noch dem Sonnenlicht oder anderen UV-Quellen ausgesetzt werden – er könnte seine Farbe verlieren.
Amethyst ist ein hartes Mineral, zählt mit einer Mohshärte von 6,5 bis 7 jedoch technisch gesehen nicht zu den Edelsteinen. Im Fachbereich gilt der Amethyst damit als Schmuckstein. Soll er als solcher in der Schmuckherstellung verwendet werden, wird der Stein zunächst geschliffen. Bei Amethysten dominieren die folgenden zwei Schliff-Varianten:
- Smaragdschliff: Diese Schliff-Variante erzeugt glatte und flache Oberflächen mit einer breiten Fläche in der Mitte und schmalen, seitlich abfallenden Facetten. Auf diese Weise kann das Licht tief in den Stein einfallen und optimal reflektiert werden. Je klarer der Amethyst, desto schönere Smaragdschliffe lassen sich ausführen. Auf diese Weise geschliffene Schmucksteine sind flach und erhalten eine hohe Stabilität.
- Cabochon: Dies ist ein sogenannter Glattschliff, bei dem die gesamte Oberfläche des Amethysts zu einer runden oder ovalen Form geglättet wird. Schattierungen und Farbnuancen im Stein kommen so besonders gut zur Geltung. Ein Cabochon liegt sehr angenehm in der Hand – lose Steine in diesem Schliff werden als Handschmeichler oder Heilsteine verkauft.
Durch das Brennen bei 400 Grad Celsius lässt sich die Farbe des Amethysts von violett zu einem goldenen Gelbton verschieben. Es entsteht eine Schmuckstein-Variante, die wir als Citrin bezeichnen. Diese Methode eignet sich auch zur Herstellung zweifarbiger, gelb-violetter Schmucksteine. Diese werden als Ametrin verkauft. Bei dieser Methode besteht eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass der Stein sich grün färbt oder seine Farbe ganz verliert. Grün gebrannte Amethysten werden als Präsiolith bezeichnet, gleichwohl der Präsiolith auch natürlich vorkommt. Gebrannte Amethyste neigen manchmal dazu, auszubleichen und sind anfälliger für Beschädigungen.
Die angeblichen Heilkräfte des Amethysts
Kaum einem anderen Edelstein werden so viele heilsame Eigenschaften zugeschrieben. Im Vordergrund steht dabei vor allem die angebliche Neutralisierung alkoholischer Getränke. Sogar der Name Amethyst bedeutet soviel wie „vom Rausch befreit“. Er leitet sich vom griechischen Wort amethystos ab, was sich als „frei von Trunkenheit“ übersetzen lässt. In der Antike und im Mittelalter wurden beispielsweise Trinkgefäße aus Amethyst gefertigt oder damit verziert. Wein, der aus einem Amethystbecher getrunken wurde, sollte demnach nicht betrunken machen. Amethyst-Amulette oder lose am Körper getragene Steine sollten ebenfalls vor Trunkenheit und Trinksucht schützen.
Die Römer nannten den Amethyst „Bacchusstein“, denn Bacchus – der dekadente Gott des Weines – soll selbst zur Schöpfung dieses Edelsteins beigetragen haben. Die Legende wird in verschiedenen Versionen erzählt, die letztendlich darauf hinauslaufen, dass ein junges Mädchen durch Bacchus´ Schandtaten zu Kristall erstarrt. Die späte Reue des Gottes schenkte dem Opfer zwar nicht das Leben zurück, ließ den Kristall jedoch eine violette Farbe annehmen. Häufig ist zu lesen, dass der reuige Bacchus seinen Wein über die Statue goss. Womöglich schrieb Plinius der Ältere deshalb vor fast zweitausend Jahren, dass Amethyst in Wein getränkt werden müsse, um seine wahre Farbe zu erhalten.
Hildegard von Bingen beschäftigte sich im Mittelalter mit Heilsteinen, denen sie ein eigenes Buch widmete. Darin kommt auch der Amethyst vor. Der Edelstein wird dabei vor allem gegen Hautprobleme eingesetzt. Auch gegen Läuse sollte der Amethyst helfen, nachdem dieser in heißes Wasser eingelegt wurde. Um die Läuse zuverlässig zu beseitigen, sollten Anwender mehrere Wochen lang täglich in frischem, heißen Amethyst-Wasser baden. Bei dieser Therapie handelte es sich womöglich einfach um einen geschickten Schachzug seitens Hildegard, um ihre wohlhabenden Zeitgenossen zu einer besseren Körperpflege zu bewegen.
In der alternativen Heilkunde werden Amethyste bis heute zur Behandlung von Hautleiden herangezogen. Darüber hinaus soll der Amethyst auch den Geist „reinigen“ und zu einer besseren Konzentration beitragen. Amethyst-Drusen werden benutzt, um andere Heilsteine aufzuladen. Die eindrucksvollen Kristallgebilde mit ihrem prächtigen Violett geben zudem schöne Dekorationsobjekte ab. Übrigens sollen sich Amethyst-Drusen auch positiv auf das Raumklima auswirken und für eine harmonische Stimmung sorgen.
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