Mai 2021

Patek Philippe Uhr mit Calatrava-Kreuz

Legendäre Uhrenmarken – Patek Philippe

Patek Philippe gehört zu den exklusivsten Uhrenmarken überhaupt, denn die Schweizer Uhrenmanufaktur stellt nicht viele Uhren her. Pro Jahr werden nur etwa 55.000 Uhren fertiggestellt – der jährliche Umsatz von Patek Philippe liegt dennoch stets bei gut einer Milliarde Schweizer Franken. Denn jede Uhr von Patek Philippe ist ein technisches Meisterwerk. Die Entwicklung eines einzelnen Modells kann Jahre dauern.

Das Ergebnis dieser Hingabe sind zeitlose und kostbare Luxusuhren, die wohlhabenden Sammlern teils astronomische Summen wert sind. So stammt die aktuell teuerste Armbanduhr der Welt von Patek Philippe – für das Sondermodell Grandmaster Chime zahlte ein unbekannter Bieter bei Christie´s gut 31 Millionen Dollar.

In meinem Blog möchte ich Ihnen von Zeit zu Zeit luxuriöse Uhrenmarken vorstellen, da ich selbst großer Fan und Sammler von Luxusuhren bin. Tatsächlich gehört Patek Philippe auch zu meinen absoluten Lieblingsmarken, weshalb ich Ihnen heute etwas über die Geschichte dieser Luxusuhren verraten möchte.

Patek Philippe – Uhrmacherkunst seit bald zwei Jahrhunderten

Die lange Tradition von Patek Philippe begann im Jahr 1839. Damals gründeten der polnische Uhrenmacher Antoine Norbert de Patek und sein Partner François Czapek in Genf die Uhrenmanufaktur Patek, Czapek & Co. Allerdings schied Czapek bereits 1845 aus dem Projekt aus. Die Lücke füllte der französische Uhrenmacher Jean Adrien Philippe, der bereits 1844 für seine Erfindung eines schlüssellosen Aufzugs- und Zeigersystems ausgezeichnet worden war. Selbiges wurde im folgenden Jahr patentiert. 1851 wurde das Unternehmen schließlich in Patek Philippe und Co. umbenannt, um die gleichwertige Partnerschaft der beiden Uhrmacher zu würdigen.

1851 war auch das Jahr, in dem Patek Philippe erstmals internationalen Ruhm erlangte. Auf der Weltausstellung in London wurden die schlüssellosen Uhren ausgestellt. Die britische Königin Victoria zeigte sich begeistert von den Uhren und erwarb eine reich verzierte Kettenuhr. Von Königin Victoria ist bekannt, dass sie noch mindestens eine weitere Patek-Philippe-Uhr in Form einer Diamantbrosche besaß. Und die Queen blieb nicht die einzige prominente Kundin.

1968 begann Patek Philippe mit der Fertigung von Schweizer Armbanduhren und gestaltete das allererste Exemplar als exklusives Geschenk für die ungarische Gräfin Koscowicz. In den folgenden Jahrzehnten wurde die technische Entwicklung der Uhren immer weiter vorangetrieben. Patek Philippe erwies sich dabei als eine der innovativsten Manufakturen, die der Konkurrenz stets einen Schritt voraus schien. Zwischen 1881 und 1902 wurden unter anderem Patente für eine Präzisions-Reguliervorrichtung, einen ewigen Kalender-Mechanismus sowie den ersten Doppel-Chronographen eingereicht.

1877 verstarb Antoni Patek im Alter von 65 Jahren. Da sein einziger Sohn nicht in das Unternehmen einstieg, wurde sein Platz an Joseph Antoine Bénassy-Philippe, einen Schwiegersohn von Adrien Philippe, vergeben. 1891 – drei Jahre vor seinem Tod – übergab auch Philippe seinen Posten an seinen Sohn Joseph Emile. 1901 wandelten die neuen Partner die Uhrenmanufaktur in eine Aktiengesellschaft um.

Es folgten weitere technische Innovationen auf dem wachsenden Markt für Armbanduhren. 1923 erschien die erste Armbanduhr mit Schleppzeiger-Chronograph. Zwei Jahre Später wurden die ersten Armbanduhren mit ewigem Kalender angeboten. Der ewige Kalender ist eine sehr ausgefeilte Komplikation (Zusatzfunktion), die es ermöglicht, das aktuelle Datum und den jeweiligen Wochentag für jede beliebige Jahreszahl abzulesen. Es handelt sich dabei um eine sehr empfindliche Feinmechanik, die den Besitzern entsprechender Uhren einiges an Aufmerksamkeit abverlangt. So darf das Datum nicht zu jeder beliebigen Uhrzeit eingestellt werden und keinesfalls dürfen Datum oder Uhrzeit mit einer Rückwärtsdrehung eingestellt werden. Der Schleppzeiger ist ein zweiter Sekundenzeiger, der mit dem ersten Sekundenzeiger mitläuft. Die Koppelung der beiden Zeiger lässt sich aufheben, um beispielsweise die Zeit zu stoppen.

Zu allen Zeiten besaß Patek Philippe einen Ruf als Luxusmarke und lag stets im oberen Preissegment. Industrielle Massenproduktion war damals wie heute ein Fremdwort für die Schweizer. Nicht umsonst zog die Uhrenmarke weiterhin die Aufmerksamkeit reicher und gebildeter Prominenter auf sich. 1915 erstand Albert Einstein eine goldene Taschenuhr und stellte seine Allgemeine Relativitätstheorie fertig. 1927 ließ James Ward Packard sich eine astronomische Taschenuhr anfertigen. 1933 erhielt der Bankier Henry Graves jr. eine nach ihm benannte Supercomplication Taschenuhr. Der Millionär hatte zuvor nach der kompliziertesten Taschenuhr der Welt verlangt – mit 24 Komplikationen gelang Patek Philippe ein absolutes Meisterstück.

Calatrava-Kreuz auf Aufzugskrone

Das Calatrava-Kreuz – Patek Philippes Wahrzeichen

Das Calatrava-Kreuz wird von vier nach außen zeigenden königlichen Lilien gebildet. Seit dem 27. April 1887 ist es das eingetragene Markenzeichen von Patek Philippe. Das Calatrava-Kreuz ist ein uraltes Symbol, welches auf einen mittelalterlichen spanischen Ritterorden zurückgeht. Es steht für das Traditionsbewusstsein und die zeitlose Ästhetik von Patek-Philippe-Uhren – Werte, die über die Jahrhunderte Bestand haben und sich von keinerlei kurzfristigen Trends beeinflussen lassen.

Übernahme durch die Familie Stern und Start in die Moderne

1929 begann die Weltwirtschaftskrise mit dem Schwarzen Freitag. Patek Philippe kam deshalb gut durch die Krise, weil die Firma 1932 von den Brüdern Jean und Charles Henri Stern übernommen wurde. Deren Unternehmen Fabrique de Cadans Sterns Frères hatte zuvor bereits Ziffernblätter für Patek Philippe produziert. Bis heute ist die Uhrenmarke im Besitz der Familie Stern verblieben, die streng über die Einhaltung der legendären Qualitätskriterien wacht. Die Brüder Stern trieben die Expansion weiter voran. Schon wenig später wurden die ersten Uhren der Kollektion Calatrava veröffentlicht. 1935 kam es zur Gründung der amerikanischen Zweigstelle Henri Stern Watch Agency in New York. So konnte Patek Philippe frühzeitig von der wachsenden Nachfrage nach Schweizer Armbanduhren in den USA profitieren. Es folgten weitere technische Errungenschaften, die Patek Philippe von der Konkurrenz abhoben. So wurden von 1941 an Armbanduhren mit ewigem Kalender in Serienfertigung hergestellt. 1949 erhielt Patek Philippe Patente für seine Gyromax Unruh. 1956 gelang ein weiterer Triumph mit der ersten vollelektronischen Uhr. 1959 folgten Patente für die ersten Zeitzonen-Uhren, auf denen sich die Zeitzonen verschiedener Weltregionen ablesen lassen. 1962 stellte Patek Philippe beim Wettbewerb der Genfer Sternwarte einen Weltrekord in Sachen Präzision für mechanische Uhren auf. Bis heute konnte dieser Rekord niemals gebrochen werden. Er steht seitdem als weiteres Zeugnis für die Exzellenz der Genfer Uhrenmacher. Mit der Zeit wurden Armbanduhren immer flacher. Auch bei dieser Entwicklung war Patek Philippe ganz vorn mit dabei. So stellte die Manufaktur 1977 das extra flache automatische Kaliber 240 vor, welches in verschiedenen Variationen bis heute weiter verbaut wird. 1989 wurde zum 150-jährigen Jubiläum von Patek Philippe die außergewöhnliche Taschenuhr Calibre 89 vorgestellt. Mit erstaunlichen 33 Komplikationen sollte dieses Modell für ein gutes Vierteljahrhundert die „komplizierteste“ Uhr der Welt bleiben.

Patek Philippe im neuen Jahrtausend

Den Beginn des neuen Jahrtausends feierte Patek Philippe mit der Star Caliber 2000. Der hoch komplizierten Taschenuhr wurde zum Eröffnungstermin sogar ein eigenes Buch gewidmet. 2001 setzte sich die Manufaktur zudem mit der Eröffnung des Patek-Philippe-Museums in Genf ein persönliches Denkmal. Uhren-Enthusiasten aus aller Welt können nun die faszinierende Geschichte und technische Brillanz von Patek Philippe aus nächster Nähe erleben. Mit dem neuen Jahrtausend etablierte sich Silizium als neues Material für die Feinmechanik von Uhren. 2006 brachte Patek Philippe seine Spiromax-Unruhespirale auf Silizium-Basis heraus. 2008 folgte die neue Pulsomax-Hemmung, ebenfalls auf Silizium-Basis. 2016 brach Patek Philippe den Rekord für die komplizierteste Armbanduhr. Die legendäre Grandmaster Chime, von der nur sieben Exemplare angefertigt wurden, besitzt zwanzig Komplikationen. Einige Funktionen, wie die Datumsrepetition oder der Alarm mit Zeitschlag wurden eigens für diese Uhr patentiert. Das Kaliber 300 im Herz der Grandmaster Chime besteht aus 1.366 Einzelteilen. Die Anfertigung einer einzelnen Grandmaster Chime benötigte unfassbare 100.000 Arbeitsstunden. Kein Wunder also, dass dieses handgefertigte Meisterwerk auch alle Preisrekorde brach.

Die teuersten Patek-Philippe-Uhren

  1. Den ersten Platz hält ganz klar die Grandmaster Chime mit der Referenznr. 6300A-010, die 2019 während einer Auktion bei Christie´s für 31 Millionen US-Dollar den (unbekannten) Besitzer wechselte. Sie ist damit die teuerste Luxusuhr überhaupt.
  2. Zuvor hatte die einst vom Bankier Henry Graves Jr. in Auftrag gegebene Henry Graves Supercomplication diesen Rekord gehalten. Sie wurde 2014 für 23,98 Millionen US-Dollar an ein Mitglied der Königsfamilie von Quatar versteigert.
  3. Eine Patek Philippe Ref. 1518 aus Stahl wurde auf einer Auktion von Phillip´s in Genf für 11,14 Millionen US-Dollar versteigert. Von der Stahl-Variante dieser Uhr existieren nur vier Exemplare.

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