April 2022

Roter geschliffener Granat

Granat – beliebter Schmuckstein mit zahlreichen Farbvarianten

Der Granat ist einer der ältesten von Menschen bearbeiteten Schmucksteinen. Sein Name stammt vom lateinischen Wort „granum“ für Korn. Vermutlich erinnerten die oft in körniger Form gefundenen Kristalle unsere Vorfahren an Samenkapseln. Der rohe rote Granat ähnelt in Farbe und Aussehen den Fruchtkernen des Granatapfels. Doch tritt der Granat in so vielen Farbvarianten auf, wie kaum ein anderer Edelstein. Man findet rote, grüne, blaue oder gelbe Steine, ebenso wie farblose, schwarze oder schokoladenbraune Exemplare. Granate erfreuen sich großer Beliebtheit als Schmucksteine, da ihre Bandbreite von seltenen, sehr kostbaren bis zu absolut erschwinglichen, aber immer noch wunderschönen Varianten reicht.

Was ist Granat und was ist die Granatgruppe?

Granat ist ein relativ harter Edelstein. Ihre hohe Dichte und eine Mohshärte von 6,5 bis 7,5 machen die Kristalle zu einem hervorragenden Schleifmittel. Minderwertige Kristalle lassen sich also in der Industrie verwenden. Zur Verwendung als Schmuckstein werden Exemplare mit kräftig ausgeprägten Farben bevorzugt. In den meisten Fällen sind Granate lichtdurchlässig, was zu faszinierenden Lichtreflexen bei geschliffenen Steinen führt. Granat lässt sich in verschiedensten Schliffarten ausführen – beliebt sind beispielsweise Brillantschliff, Smaragdschliff oder Treppenschliff.

Als sogenannte Inselsilikate können rohe Granatkristalle verschiedene Formen annehmen. Am häufigsten findet man sie in Form von kubischen Kristallen als Rhombendodekaeder (12-flächig) oder Deltoidalikositetraeder (24-flächig).

Wenn wir von Granaten sprechen, meinen wir eigentlich die Granatgruppe. Die verschiedenen Varianten der Schmucksteine sind in einer Gruppe zusammengefasst, weil sich um sehr ähnliche – aber nicht exakt gleiche Minerale handelt. Sie sind sich jedoch ähnlich genug, um alle als Granat zu gelten. Unabhängig von ihrer Farbe hinterlassen Granate beim Test auf der Strichtafel stets einen weißen Abrieb.

Die unterschiedlichen Granat-Varianten tragen jeweils eigene Namen. Für die Schmuckherstellung werden Kristalle der Silikat-Klasse genutzt. Sehen Sie hier einen Überblick über die wichtigsten Granate für den Schmuckmarkt:

  • Almandin: Almandin ist die wohl häufigste Granat-Variante und wird überall auf der Welt gefunden. Seine Farbtöne reichen von tiefen, fast braunen Rottönen über kräftiges Rot bis zu violetten Schattierungen. Beliebt ist vor allem der rote Almandin, der einem ungeübten Auge auch als Rubin durchgehen könnte. Almandine wurden im Mittelalter noch wie Rubine und andere rote Steine als „Karfunkel“ bezeichnet. Die roten Granate werden auch heute manchmal noch als Karfunkel angeboten.
  • Andradit: Andradite werden in verschiedenen Farben gefunden, die jeweils eigene Unterformen darstellen. So zum Beispiel der gelbe Topazolith, der auch heute noch in Sachsen abgebaut wird. Bekannt ist auch der pechschwarze Melanit. Und die grüne Unterform Demantoid ist sogar der wertvollste Granat von allen.
  • Demantoid: Eigentlich eine Unterform des Andradit, ist Demantoid so selten und kostbar, dass er eine eigene Nennung in dieser Liste verdient. Der grüne Stein erinnert mit seiner Farbintensität an Smaragd und kann bei schönen Exemplaren auch vergleichbare Preise erzielen. Gelegentlich wird der im Ural oder auf Madagaskar geförderte Demantoid mit dem noch selteneren Tsavorit aus Tansania verwechselt.
  • Grossular: Der Grossular sitzt farblich etwas zwischen den Stühlen der anderen Granate. Man findet ihn als farblosen Stein, ebenso wie in gelblichen, grünlichen oder rotbräunlichen Ausprägungen. Meistens sind mit „Grossular“ die Varianten mit einer Farbe ähnlich der Stachelbeere (grossularia) gemeint, welche dem Stein seinen Namen gab. Grüne Grossulare werden Tsavolith und bräunliche Hessonit genannt. Die farblose Variante ist der „Leukogrossular“.
  • Pyrop: Der Pyrop wird auch „Böhmischer Granat“ genannt, weil die im 18. und 19. Jahrhundert in Böhmen geförderten Schmucksteine weltweit bekannt und beliebt waren. Der Pyrop findet sich daher oft auf antikem Schmuck aus dieser Zeit. Die roten, leicht bräunlichen Steine werden heute jedoch auf anderen Kontinenten wie Südamerika, Afrika oder in Russland gefördert. Eine rosafarbene Unterart des Pyrops ist der Rhodolit.
  • Spessartin: Dieser Granat enthält Mangan und Aluminium, was ihm eine kräftige Orangefärbung verleiht. Er wurde zuerst im Gebirge des Spessart gefunden, wird heute jedoch vor allem in Zentralafrika, Madagaskar, Australien, Brasilien oder Sri Lanka gefördert.
  • Uwarowit: Seine smaragdgrüne Farbe macht den Uwarowit zu einem sehr begehrten Granat. Diese Variante ist jedoch zugleich die seltenste, weshalb Uwarowite äußerst kostbar sind. Die Steine sind nicht immer rein grün – oft verschiebt sich der Farbton ins bräunliche.
Rohe orange Granat-Kristalle im Felsgestein

Äußerst selten finden sich auch farbwechselnde, „changierende“ Granate. Diese zeigen unterschiedliche Farbtöne, je nachdem, aus welcher Richtung sie betrachtet werden. Farbwechsel-Granate sind meist sehr klein, entwickeln als Teil von Schmuckstücken jedoch beeindruckende Präsenz.

Granat richtig pflegen

Wie andere Edelsteine auch, sollte Granat weder direktem Sonnenlicht, noch hohen Temperaturen ausgesetzt werden. Vermeiden Sie es zudem, Granatschmuck mit heißem Wasser oder im Ultraschallbad zu reinigen. Vor allem ein schneller Temperaturwechsel kann zu Sprüngen im Kristall führen.

Granat als Heilstein

Als einem der ältesten bekannten Edelsteine werden dem Granat seit jeher verschiedenste Heilkräfte zugeschrieben. So sollte er Selbstvertrauen verleihen und vor Verletzungen schützen. Europäische Kreuzritter trugen den Granat mit sich in die Schlacht.

In der heutigen Esoterik gilt Granat als Stein, der den kreativen Geist beflügelt, das Erinnerungsvermögen stärkt und beim Umgang mit Emotionen hilft. Auch Herz und Kreislauf sollen von den angeblichen Heilkräften des Schmucksteins profitieren. Wissenschaftlich belegt sind die Wirkungsweisen des Granats bis heute nicht.

Wo wird Ganat gefunden?

Granate werden sowohl in metamorphen, als auch in magmatischen Gesteinsschichten gefunden. Metamorphes Gestein entsteht unter starkem Druck und hohen Temperaturen – beispielsweise, wenn die tektonischen Platten aneinanderreiben und neue Gebirge entstehen. Gneis oder der sogenannte Glimmerschiefer sind Beispiele für metamorphes Gestein. Magmatisch bedeutet hingegen, dass das Gestein als Magma entstanden und im Laufe der Zeit abgekühlt und erstarrt ist.

Der Granat ist ein häufiger Edelstein, der auf allen Kontinenten gefunden wurde. Heute gelten die USA, Sri-Lanka und Südafrika als wichtigste Förderländer. Viele faszinierende Farbvarianten stammen auch aus anderen afrikanischen Ländern wie Nigeria, Mosambik oder Tansania. In Australien, Pakistan oder Brasilien wird ebenfalls Granat gefördert.

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