Diamanten – Bewertung und Herkunft
September 2021
Diamanten – Bewertung und Herkunft
Diamanten gelten als die wertvollsten und begehrtesten Schmucksteine. Die funkelnden Steine sind spätestens mit dem berühmten Slogan „A Diamond is a Girls Best Friend“ zur ultimativen Definition von unvergänglicher Schönheit geworden. Ob am mit einem einzelnen Brillanten bestückten Solitär-Ring als Trauring oder als Collier aus dutzenden kostbarer Steine – aus Diamanten lässt sich atemberaubender Schmuck herstellen. Doch nicht alle Diamanten sind von gleicher Qualität. Wir verraten Ihnen heute, nach welchen Kriterien Diamanten bewertet werden.
Diamanten können übrigens seit Mitte des 20sten Jahrhunderts künstlich hergestellt werden. In diesem Beitrag konzentrieren wir uns jedoch auf natürlich entstandene Diamanten, die zur Verwendung als Schmucksteine geeignet sind.
Wie werden Diamanten bewertet?
Zur Bewertung und Preisbildung von Diamanten beurteilen Experten vier verschiedene Kriterien, welche auch als die „vier C“ bezeichnet werden. Diese Kriterien werden explizit auf bereits geschliffene Steine angewendet, die für den Schmuckmarkt vorgesehen sind.
- Carat (Karat – das Gewicht des Steins)
- Color (die Farbe)
- Clarity (die Reinheit bzw. Klarheit)
- Cut (der Schliff)
Der Preis eines Diamanten setzt sich aus der Kombination der vier Kriterien zusammen. Deshalb ist beispielsweise eine hohe Karat-Zahl allein noch kein Indikator für einen teuren Stein. Tatsächlich spielen Klarheit und Farbe eine weitaus höhere Rolle. Und selbst der kostbarste Stein entfaltet seine volle Strahlkraft erst durch einen hochwertigen Schliff.
Was bedeutet das Karat bei Diamanten?
Anders als bei Gold oder Silber bezieht sich das Karat beim Diamanten auf das Gewicht des Steins. Ein Karat entspricht einem Gewicht von 0,2 Gramm. Die Skala ist nach oben offen. Ein Karat ist zudem 100 Punkte „wert“. Die Punkteskala wird genutzt, um Feinangaben machen zu können. Der Großteil der als Schmucksteine genutzten Diamanten besitzt nur wenige oder weniger als ein Karat.
Welche Farben haben Diamanten?
Die meisten Diamanten im Schmuckbereich sind weiß, beziehungsweise farblos. Dennoch gibt es feine Unterschiede in den Abstufungen des Weißtons, welche sich auf den Wert auswirken. Je ausgeprägter und reiner das Weiß eines Diamanten ist, desto höhere Preise erzielt der Stein. Die Bewertung der Farbskala läuft in alphabetischer Reihenfolge, beginnend mit dem D als bestem möglichen Wert.
- D: Hochfeines Weiß +
- E: Hochfeines Weiß
- F: Feines Weiß +
- G: Feines Weiß
- H: Weiß
- I: Leicht getöntes Weiß +
- J: Leicht getöntes Weiß
- K: Getöntes Weiß +
- L: Getöntes Weiß
- M & N: Getönt 1
- O: Getönt 2
Eine eher untergeordnete Rolle für die Bewertung eines geschliffenen Diamanten spielt seine Fluoreszenz. Diese zeigt sich unter UV-Licht als bläuliches Leuchten. Die Fluoreszenz wird in fünf Stufen von 1 (keine Fluoreszenz) bis 5 (sehr starke Fluoreszenz) eingeteilt. Vor allem weiße Diamanten verlieren an Wert, wenn sie stark fluoreszieren.
Natürlich treten Diamanten auch in vielen anderen Farben auf oder können mehrfarbig sein, wobei viele Farbtöne für den Schmuckhandel uninteressant sind. Diamanten, die ganz besondere und seltene Farbgebungen aufweisen, werden als „Fancy Diamonds“ (schicke Diamanten) bezeichnet. Sie können extrem wertvoll sein, denn unter 100.000 Diamanten findet sich im Schnitt nur ein Fancy Diamond. Beispielsweise wurde der blaue Diamant Oppenheimer Blue 2016 für 57,5 Millionen US-Dollar versteigert.
Fancy-Diamanten werden in die sieben „Fancy-Farben“ Blau, Braun, Grün, Kanariengelb, Orange, Rot und Pink (auch Rosa) eingeteilt. Diamanten mit einer puren Rotfärbung sind am seltensten. Interessanterweise stammen gut 90 Prozent der bislang gefundenen roten Exemplare aus der selben australischen Diamantmine. Es existieren auch schwarze Diamanten – diese zählen jedoch nicht zu den Fancys.