Legendäre Uhrenmarken – Rolex
Januar 2021
Legendäre Uhrenmarken – Rolex
Rolex – das ist die legendäre Uhrenmarke, die wirklich jeder kennt. Eine goldene Rolex am Handgelenk gilt als Inbegriff des Ausdrucks von Reichtum, Luxus und Status. Die Schweizer Uhrenmanufaktur hat den Begriff der Markenuhr geprägt und als Pionier der Branche die Grundlagen für die heutige Markenvielfalt der Luxusuhren gelegt. Heute gibt es viele teure Uhrenmarken, doch es waren Rolex-Uhren, die zuerst kostbare Materialien, ästhetisches Design und technische Exzellenz verbanden und ihren Markennamen auf dem Ziffernblatt trugen. Die bis heute anhaltende Strahlkraft des Namens Rolex ist jedoch ebenso der Weitsicht der Firmengründer und geschickten Marketingschachzügen zu verdanken.
In meinem Blog möchte ich Ihnen von Zeit zu Zeit luxuriöse Uhrenmarken vorstellen, da ich selbst großer Fan und Sammler von Luxusuhren bin. Als Pionier und historischer Vorreiter der klassischen Luxusuhr bietet Rolex einen würdigen Einstieg in dieses faszinierende Thema.
Rolex – die Geschichte einer Legende
Gegründet wurde Rolex durch den Deutschen Hans Wilsdorf. Dieser war selbst kein Uhrmacher, sondern hatte zuvor als Fremdsprachenkorrespondent für ein Uhren-Exportgeschäft in der Schweiz gearbeitet. 1905 emigrierte Wilsdorf nach Großbritannien und gründete in London gemeinsam mit seinem Schwager eine Importfirma für Schweizer Uhrwerke. Das Unternehmen trug zunächst den Namen Wilsdorf & Davis.
Das größte Problem bestand damals darin, als neue Firma in einem altehrwürdigen Markt an Bekanntheit zu gewinnen. Nach schwierigen ersten Jahren entschlossen sich Wilsdorf & Davis 1908 zu einem Schritt, der ihren Erfolg begründete und die Welt der Uhren bis heute prägen sollte. Sie benannten ihr Unternehmen in Rolex um und gravierten diesen Namen als erster Hersteller überhaupt gut lesbar auf dem Ziffernblatt ihrer Uhren ein. Rolex als Name ist kurz und einprägsam, passt auf jedes Ziffernblatt und steht dem Kunden somit stets vor Augen. Diese Praxis wurde nach und nach von anderen Uhrenherstellern übernommen und ist heute Standard.
Was bedeutet Rolex? Viele Fachleute haben sich schon den Kopf zerbrochen, wofür der Begriff Rolex eigentlich steht. Hans Wilsdorf selbst soll gesagt haben, dass der Name ihm eines Tages einfach eingefallen sei, nachdem er bereits hunderte von Namen aus den Buchstaben des Alphabets kombiniert hatte. Letztendlich war entscheidend, dass der Name kurz war und einen guten Klang hatte, der sich in jeder europäischen Sprache gleich anhörte.
Umzug in die Schweiz und internationaler Durchbruch
1915 führten unternehmerische Erwägungen zum Umzug ins schweizerische Biel. So konnten die hohen Importzölle nach England während des Ersten Weltkriegs vermieden werden. Zu Beginn der 1920er führte Wilsdorf die Firma allein und stand erneut vor der Aufgabe, Rolex als Marke bekannt zu machen. Und erneut bewies er seine Weitsicht. Wilsdorf erkannte das Potenzial der Armbanduhren, die zu diesem Zeitpunkt eher als Damenschmuck galten. Doch schon während des Krieges berichteten britische Offiziere, dass die herkömmlichen Taschenuhren unpraktisch waren und bei widriger Witterung versagten. Auch die aufkeimende Luftfahrt verlangte nach handlichen Lösungen zur Zeitmessung – eine Uhr am Handgelenk ist für Piloten geradezu ideal.
Bei Rolex galt nun die Vorgabe, eine absolut wasserdichte, hochwertige Armbanduhr zu erschaffen. Das Problem der Miniaturisierung wurde durch neuartige, besonders kleine Uhrwerke aus der Manufaktur des Uhrenfabrikanten Hermann Aegler gelöst. Deren Ganggenauigkeit ließ sich durch Zeugnisse belegen. Doch die Uhr war auch mit einem revolutionären, neuen Gehäuse versehen – der „Oyster“, die sich wie eine Muschel um das Uhrwerk schließen sollte. Um zu beweisen, dass seine Uhr wirklich wasserdicht sei, ging Hans Wilsdorf ein kalkuliertes Risiko ein.
Er schenkte der Sekretärin Mercedes Gleitze, die am 7. Oktober 1927 als erste Engländerin den Ärmelkanal durchschwimmen wollte, eine Rolex Oyster. Als einzige Bedingung verlangte er, dass Gleitze die Uhr bei dem Rekordversuch tragen sollte. Dies tat sie auch. Und obwohl die junge Frau bei starkem Wellengang kurz vor dem Ziel aufgeben musste, stellte ihre Armbanduhr einen Rekord auf. Denn selbst nach acht Stunden im kalten Salzwasser des Kanals lief die Rolex Oyster noch auf die Sekunde genau. Wilsdorf verstand es, diesen Erfolg durch geschicktes Marketing auszuschlachten. Seine „Wunderuhr“ kannte nun die ganze Welt.
Das Oyster-Gehäuse ist eine erstaunliche Konstruktion. Gehäuseboden und Lünette schließen sich hermetisch um den massiven Block aus Oyster-Steel, aus dem der Mittelteil der Uhr geformt ist. Der Boden ist mit dem Mittelteil verschraubt und lässt sich nur durch Spezialwerkzeug öffnen. Der besondere Clou des Designs ist jedoch die Aufzugskrone. Sie wurde seit 1926 stetig weiterentwickelt und besteht heute aus zehn Einzelteilen. Die Krone wird hermetisch mit dem Gehäuse verschraubt, um dessen einzige Schwachstelle absolut sicher abzudichten.
Ab 1931 wurde die Oyster-Pepetual eingeführt. Diese Uhren waren erstmals mit dem von Rolex patentierten rotorbetriebenen automatischen Selbstaufzugsmechanismus namens Perpetual-Rotor versehen. Als erste Automatikuhren der Welt konnten diese Modelle sich beim Tragen „von selbst aufladen“ – einzig durch die Bewegungen des Handgelenks.
Der Verkauf der luxuriösen Rolex-Armbanduhren lief so gut, dass 1936 die Schwestermarke Tudor gegründet wurde, um günstigere, aber immer noch hochwertige Uhren auf den Markt zu bringen.
In den 1950er-Jahren trieb Rolex die Entwicklung von Taucheruhren voran, die mit jedem neuen Modell noch größeren Wassertiefen standhielten. 1953 kam mit der Rolex Submariner die erste echte Taucheruhr der Welt auf den Markt. Dank eines dreifachen Dichtungssystem blieb die Uhr bis zu einer Wassertiefe von 100 Metern dicht und funktionsfähig. In den 1970er Jahren gelang die Entwicklung eines Heliumventils, wodurch die maximale Tauchtiefe auf über 600 Meter wuchs. Erneut verstand Rolex es, seine Taucheruhren publik zu machen, indem aufsehenerregende Rekordversuche unterstützt wurden. So tauchte eine Rolex mit dem U-Boot Trieste des französischen Tiefseeforscher Auguste Piccard fast 11.000 Meter tief in den Marianengraben – den tiefsten Ort der Weltmeere.