Mai 2023

zwei verzierte Zinnbecher

Zinn – warum es sich lohnt, altes Zinngeschirr zu verkaufen

Zinn ist eines der ältesten Metalle, die von Menschen eingeschmolzen und verarbeitet wurden. Aus archäologischen Ausgrabungen wissen wir, dass auf dem Balkan und im vorderen Orient schon vor über 7.000 Jahren Zinn gefördert wurde. Durch die Verbindung von Zinn mit Kupfer entstand Bronze und ein ganz neues Zeitalter in der Menschheitsgeschichte begann. Doch auch für sich allein wurde das formbare, silbrig-weiß glänzende Zinn verarbeitet, um Kult- und Gebrauchsgegenstände herzustellen. Da vor allem gutbetuchte Bürger ihr Holz- oder Tongeschirr durch das teurere Zinngeschirr ersetzten, wurde Zinn auch als „Silber des kleinen Mannes“ bekannt. Zinn besitzt auch heute noch einigen Wert und wenn Sie selbst im Besitz von altem Zinngeschirr sind, verfügen Sie über einen kleinen Schatz, mit dem Sie Ihre Haushaltskasse aufbessern können.

Was ist Zinn?

Zinn ist ein weiches Schwermetall, welches sich sehr einfach schmelzen und in Form gießen lässt. Reines Zinn ist so weich, dass sich schon mit dem Fingernagel Kerben hineindrücken lassen. Das Material war also bereits für frühe Menschheitskulturen leicht zu bearbeiten. Um Zinngeschirr oder anderes Zinngerät herzustellen, werden Zinnlegierungen mit einem geringen Anteil härterer Metalle angefertigt. Die Hauptnutzung des Zinns in antiken Zeiten dürfte jedoch in der Bronzeherstellung gelegen haben. Gemeinsam mit Kupfer – der zweiten wichtigen Zutat für Bronze – wurde Zinn zu einem der wichtigsten Handelsgüter des Bronzezeitalters.

Zinn als Sammelobjekt – von Zinngerät und Zinngeschirr

Vom sogenannten Zinngerät – also Gebrauchsgegenständen aus Zinnlegierungen – wissen wir seit gut 2.000 Jahren. Ähnlich wie Silber kann Zinn für lebensmittelechtes Geschirr gebraucht werden, von dem sich sicher essen lässt. Zinngeschirr wurde interessant für alle, die sich kein Silber leisten konnten, jedoch wohlhabender als viele ihrer Zeitgenossen waren. Zinngeschirr war also vermutlich schon früh ein gewisser Ausdruck von Status. Ein weiterer Vorteil lag stets in der Wiederverwertbarkeit des Materials. Zerbricht eine Tonschüssel, ist sie dahin. Ein Gefäß aus Zinn lässt sich einfach einschmelzen und neu gießen.

Es ist davon auszugehen, dass das meiste Zinngeschirr früherer Zeiten nur mit minimalen Verzierungen versehen war. Es handelte sich um Gebrauchsgegenstände, für welche kein großer Aufwand betrieben wurde. Ab dem 16. Jahrhundert kam der Reliefzinn in Mode, um reichhaltig und detailliert dekoriertes Ziergeschirr herzustellen. Durch ein Gussverfahren mit steinernen oder metallenen Formen wurden die ersten Teller oder Gefäße mit aufwändigen Landschaftsbildern, biblischen oder historischen Szenerien angefertigt. Im Laufe des Historismus im ausgehenden 19. Jahrhundert entdeckten zunächst Museen und dann Privatpersonen ihre Sammelleidenschaft für dieses Zinngerät. Dementsprechend wurden und werden auch neue Zinnobjekte für Sammler gefertigt.

drei verzierte Zinn-Teekannen

Altes Zinngerät aus der Zeit vom 16. bis zum 19. Jahrhundert besitzt auch heute noch einen hohen Sammlerwert neben dem Materialwert. Es ist jedoch nur noch in geringen Mengen in Umlauf und bei den meisten Dachbodenfunden oder Erbschaften handelt es sich um seit dem späten 19. Jahrhundert gefertigtes Zinngeschirr. Stammen diese Objekte aus Zeiten des Historismus oder Jugendstils, können sie ebenfalls noch einen gewissen Sammlerwert haben. Falls Sie noch Zinn besitzen, handelt es sich jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit um Zinngerät, das nach dem Zweiten Weltkrieg hergestellt wurde. Damals erlebte verziertes Zinngeschirr eine Renaissance als Dekorationsobjekt.

Ist Zinn eine gute Wertanlage?

Zinn ist ein bedeutendes Industriemetall – neben der Weißblechherstellung, die etwa ein Drittel der Jahresproduktion verbraucht, entfallen jeweils gut in Drittel auf die Produktion von Loten sowie den Bedarf der chemischen Industrie. Der weltweite Gesamtverbrauch liegt bei rund 300.000 Tonnen Zinn pro Jahr. Der Industriebedarf hält den Zinnpreis auf einem hohen, relativ stabilen Niveau. In den vergangenen Monaten war ein Kilo des silbrig-weißen Metalls an der Börse zwischen 23,00 und 30,00 Euro wert. Dennoch ist Zinn keine gute Wertanlage.

Eine gute Wertanlage ist etwas, das Sie einfach für lange Zeit einlagern können – dafür ist Zinn einfach zu sperrig und zu schwer. Die Wachstumschancen des Zinnpreises rechtfertigen nicht wirklich, Ausgaben für die Anschaffung von Zinn zu tätigen – außer natürlich, wenn Sie Zinn sammeln möchten. Falls Sie dagegen Zinngeschirr geerbt oder günstig auf dem Flohmarkt erstanden haben, könnten Sie das Metall verkaufen, um Ihre Haushaltskasse mit sofortiger Wirkung aufzustocken.

Zinn und Zinngeschirr bei Vom Feinsten verkaufen

In unserem Geschäft in der Langen Straße 5 in Buxtehude kaufen wir Ihnen Zinn und Zinngeschirr ab und zahlen Ihnen den Kaufpreis bar auf die Hand. Kommen Sie uns gern jederzeit besuchen und wir schauen uns Ihr Zinn bei einer Tasse Tee oder Kaffee in Ruhe an. Falls Sie sehr viel Zinn verkaufen möchten, können Sie auch einen Termin vereinbaren. Es ist nicht nötig, etwas vorzusortieren oder zu putzen – bringen Sie einfach alles mit. Auch beschädigte oder kaputte Zinngegenstände besitzen noch den vollen Materialwert.

Unser Preis richtet sich nach dem aktuellen Marktpreis für Zinn. Beachten Sie bitte, dass alle Zinnobjekte nach dem Kauf eingeschmolzen werden. Sie können diese nicht zu einem späteren Zeitpunkt zurückkaufen. Natürlich müssen Sie unser Angebot nur annehmen, wenn Sie damit zufrieden sind. Bei den aktuellen Zinnpreisen kann es sich sehr lohnen, eine alte Zinnsammlung aufzulösen, um unmittelbar über das viel handlichere Bargeld zu verfügen.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch und geben im Folgenden noch ein paar Tipps zur Pflege von Zinngeschirr.

Zinngeschirr pflegen und reinigen

Da Zinnlegierungen immer noch relativ weich sind, sollten Kratzer auf jeden Fall vermieden werden. Nutzen Sie weiche Tücher, um Zinngeschirr abzustauben. Für die eigentliche Reinigung kann Seifenwasser oder handelsübliches Spülmittel (ohne bleichende Zusätze) benutzt werden. Legen Sie das Zinngerät für eine Weile darin ein und waschen Sie es mit einem weichen Schwamm. Spülen Sie es anschließend mit klarem Wasser ab. Waschen Sie Zinnobjekte keinesfalls in der Spülmaschine. Zinn muss mit einem weichen Tuch abgetrocknet werden – lassen Sie die Objekte an der Luft trocknen, werden sich hässliche Flecken bilden. Bei hartnäckigeren Verschmutzungen können spezielle Politurpasten für Zinn eingesetzt werden.

Mitunter können auch alte Hausmittel zur Zinnreinigung genutzt werden. So schwören manche Zinnsammler darauf, Zinn mit einer aufgeschnittenen Kartoffel abzureiben oder es in Bier einzulegen. Auch nicht bleichende Zahnpasta kann dafür benutzt werden. Historisch nutzte die Zunft der Zinnputzer einen Sud aus dem Acker-Schachtelhalm – die Pflanze ist deshalb umgangssprachlich als Zinnkraut bekannt.